Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Jahr: 2017 Seite 1 von 12

weihnachtsbaum im netz

Ins Netz gegangen (22.12.)

Ins Netz gegan­gen am 22.12.:

  • Unter fal­scher Flag­ge. Rech­te “Iden­ti­tä­re” set­zen auf Anti­ken-Pop. Die Geschich­te ihrer Sym­bo­le dürf­te ihnen kaum gefal­len | Pop Histo­ry → eine wun­der­ba­re klei­ne geschich­te: bodo mro­zek erzählt, was hin­ter dem lamb­da als signet der iden­ti­tä­ren bewe­gung steckt – wie so oft, ist das zei­chen, sei­ne ent­ste­hung und nut­zung deut­lich weni­ger ein­deu­tig als sei­ne nut­zer es ger­ne hät­ten oder sug­ge­rie­ren …
  • Der nor­mier­te All­tag | Neu­es Deutsch­land → ein kur­zer rück­blick auf 100 jah­re nor­mung in deutsch­land – von kegel­stif­ten bis ret­tungs­tra­gen …
  • Ist die­ser Mann an allem schuld? Oder doch Sig­mar Gabri­el? | zeit → bernd ulrich sehr rich­tig über das irr­lich­tern­de den­ken und argu­men­tie­ren von sig­mar gabri­el und (zumin­dest tei­le) der spd:

    Öko­lo­gie … wird als etwas Zweit­ran­gi­ges und im Prin­zip schon Gere­gel­tes abge­tan, die fun­da­men­ta­le Kri­se wird oft­mals geleug­net. … Und als dann das ZDF segens­rei­cher­wei­se eine ein­schlä­gi­ge Umfra­ge in Auf­trag gab, waren alle ganz über­rascht von den Ergeb­nis­sen: Auf die Fra­ge, ob zum Errei­chen der Kli­ma­zie­le auch dann Koh­le­kraft­wer­ke abge­schal­tet wer­den soll­ten, wenn das öko­no­misch nega­ti­ve Fol­gen haben könn­te, ant­wor­te­ten zwei Drit­tel mit Ja. 82 Pro­zent gaben an, gegen den Kli­ma­wan­del wer­de inter­na­tio­nal nicht genug getan, wäh­rend immer­hin 52 Pro­zent der Mei­nung waren, selbst Deutsch­land tue hier zu wenig. Offen­bar bewe­gen sich vie­le Poli­ti­ker und Jour­na­lis­ten öko­lo­gisch gese­hen in einer Son­der­welt.

  • Bücher ver­le­gen und Holz hacken | Deutsch­land­funk Kul­tur → peter engst­ler im gespräch mit ulri­ke timm beim deutsch­land­funk kul­tur
  • Wozu noch Biblio­the­ken? | Deutsch­land­funk → inter­es­san­ter (lan­ger) essay von micha­el kno­che über biblio­the­ken und das inter­net, wenn auch manch­mal etwas selt­sa­me argu­men­ta­ti­on (u.a.: such­ma­schi­nen erfas­sen nicht das gan­ze inter­net, des­we­gen benö­tigt man biblio­the­ken, die wis­sen mit aus­ge­wähl­ten wer­ken bereit­stel­len …)

    Die Fokus­sie­rung auf die eige­ne Samm­lung reicht heu­te nicht mehr aus. Die eige­ne Samm­lung muss als Teil eines Netz­werks begrif­fen wer­den. Biblio­the­ken müs­sen heu­te viel arbeits­tei­li­ger vor­ge­hen und viel mehr mit­ein­an­der koope­rie­ren, als dies in der Welt der gedruck­ten Lite­ra­tur not­wen­dig war. Biblio­the­ken müs­sen Bestand hal­ten, aber sie funk­tio­nie­ren nur noch als Sys­tem.

Taglied 18. Dezember 2017

Und gleich noch ein­mal Pos­tyr, die­ses Mal mit dem schon etwas älte­ren „Ring Them Bells“ (von Bob Dylan):

POSTYR – Ring Them Bells

Beim Kli­cken auf das und beim Abspie­len des von You­Tube ein­ge­bet­te­ten Vide­os wer­den (u. U. per­so­nen­be­zo­ge­ne) Daten wie die IP-Adres­se an You­Tube über­tra­gen.

Taglied 17. Dezember 2017

Wer’s in der Advents­zeit mal so rich­tig kit­schig mag, ist mit dem neu­en Weih­nachts­song von Pos­tyr gut bedient: Share the Love … „Final­ly Decem­ber, fros­ty and white …“ fängt der an – aber innen ist es schön hei­me­lig – und so klingt es auch:

POSTYR – Share The Love (Offi­ci­al Video)

Beim Kli­cken auf das und beim Abspie­len des von You­Tube ein­ge­bet­te­ten Vide­os wer­den (u. U. per­so­nen­be­zo­ge­ne) Daten wie die IP-Adres­se an You­Tube über­tra­gen.

Taglied 14.12.2017

Über­haupt nicht advent­lich oder weih­nacht­lich, aber trotz­dem sehr schön, die­se Ses­si­on von The Elks beim „NOD NOW“ Inter­pe­ne­tra­ti­on Fes­ti­val:

The Elks @ „NOD NOW“ Inter­pe­ne­tra­ti­on Fes­ti­val

Beim Kli­cken auf das und beim Abspie­len des von You­Tube ein­ge­bet­te­ten Vide­os wer­den (u. U. per­so­nen­be­zo­ge­ne) Daten wie die IP-Adres­se an You­Tube über­tra­gen.
gefrorene schneeflocke

Ins Netz gegangen (13.12.)

Ins Netz gegan­gen am 13.12.:

  • „Mein Kampf“ wird öfter in der Schu­le gele­sen | SZ → die edi­ti­on scheint also tat­säch­lich zu wir­ken:

    Seit der Ver­öf­fent­li­chung der his­to­risch-kri­ti­schen Aus­ga­be von Adolf Hit­lers „Mein Kampf“ wird das Buch immer öfter an baye­ri­schen Schu­len behan­delt. Beson­ders in Mit­tel- und Berufs­schu­len wer­den jetzt mehr Aus­schnit­te der Hetz­schrift auf unter­schied­lichs­tes Wei­se in den Unter­richt ein­ge­bun­den.

  • Alles online? | digi­thek blog → von wegen alles ist digi­tal – die zen­tral­bi­blio­thek zürich hat in ihrem bestand mal nach­ge­schaut und ‑gezählt:

    Es ist noch längst nicht alles online ver­füg­bar, was in unse­ren Maga­zi­nen steht. Und wenn es digi­tal vor­han­den ist, dann lohnt sich ein Blick in die Biblio­theks­an­ge­bo­te. Goog­le hat zwar vie­les digi­ta­li­siert, auf­grund von Urhe­ber­rech­ten sind die Wer­ke aber nicht voll­stän­dig ver­füg­bar. Und man­che Titel fin­det man wirk­lich nur in den Biblio­the­ken.“

  • Die Media­the­ken von ARD und ZDF: ein Hor­ror­trip | Über­me­di­en → ste­fan stuck­mann hat sich (in einem recht lan­gen text) die media­the­ken der öffent­lich-recht­li­chen sen­der in deutsch­land ange­schaut – und ist recht unter­wäl­tigt. da bin ich ja fast froh, dass ich dank media­thek­view die sei­ten nur sel­ten auf­su­chen muss …
  • „Der Pan­zer auf der Brust der Stu­den­ten“ | Zeit → hart­mut rosa über stu­den­ten, leis­tungs- und zeit­druck und das ler­nen

    Uni­ver­si­tä­ten sind Refle­xi­ons­in­stan­zen der Gesell­schaft. Die Atem­lo­sig­keit des wis­sen­schaft­li­chen Betriebs exis­tiert und betrifft Stu­die­ren­de und Leh­ren­de. Ich den­ke, eine Gesell­schaft, die glaubt, sich so eine Refle­xi­ons­in­stanz nicht mehr leis­ten zu müs­sen, ist dem Unter­gang geweiht. Mensch­li­che Lebens­for­men kenn­zeich­nen sich auch dadurch, dass sie sich refle­xiv wei­ter­ent­wi­ckeln, durch die Art und Wei­se, wie sie sich selbst inter­pre­tie­ren und ver­ste­hen. Und das erfor­dert eine gewis­se Distanz zum ope­ra­ti­ven Gesche­hen. Wenn man die Uni­ver­si­tät als rei­ne Aus­bil­dungs­in­sti­tu­ti­on betrach­tet, ver­liert sie ihre Reflexions‑, Kor­rek­tur- und Repa­ra­tur­funk­ti­on. […] Die Rea­li­tät ist viel­leicht, dass die Uni­ver­si­tät zu einer Ent­frem­dungs­zo­ne wird. Ziel müss­te es sein, die Uni­ver­si­tät zu einem Reso­nanz­raum zu machen. Es ist ganz schwer, unter den gegen­wär­ti­gen Bedin­gun­gen, Reso­nanz­oa­sen zu schaf­fen.

  • Digi­ta­li­sie­rung, Effi­zi­enz und der Rebound-Effekt | trans­form → til­man sant­a­ri­us über den rebound-effekt und die digi­ta­li­sie­rung – nicht wahn­sin­nig neu, aber eine gute zusam­men­fas­sung

    Es scheint, dass die Digi­ta­li­sie­rung nicht so ent­spannt res­sour­cen­scho­nend ist, son­dern den gesell­schaft­li­chen Stoff­wech­sel in einer Wei­se neu anregt, die die glo­ba­le Ener­gie- und Res­sour­cen­nach­fra­ge belas­tet: Die Effi­zi­enz­ge­win­ne wer­den mehr als wett­ge­macht durch den gestie­ge­nen Kon­sum den die digi­ta­len Ser­vices und damit gesun­ke­nen Prei­se anre­gen.

zwo3wir (bandfoto)

zwo3wir feiert Weihnacht in „Vanillekipferlgrün“

zwo3wir, vanillekipferlgrün (cover)Wer nach Fest­vor­be­rei­tungs­stress und Geschen­ke­ein­kaufs­ma­ra­thon noch Musik braucht, um vor Weih­nach­ten zur Ruhe zu kom­men, ist bei zwo3wir in guten Hän­den. Mit Vanil­le­kip­ferl­grün legen die fünf Nie­der­ös­ter­rei­cher von zwo3wir ein wir­kungs­vol­les Gegen­pro­gramm zu Zeit­not und Het­ze für die Weih­nachts­zeit vor. Die CD ist zwar schon nach einer knap­pen hal­ben Stun­den zu Ende, aber das sind acht Songs, die viel Genuss berei­ten kön­nen. Mit gro­ßer akus­ti­scher Büh­ne stei­gen sie gleich sehr atmo­sphä­risch mit einer Eigen­kom­po­si­ti­on ein. Damit ist auch die ers­te von drei Spra­chen schon gesetzt – neben dem Öster­rei­chi­schen Dia­lekt wie bei „Waun i ruhig wer‘n wü“ singt das Quin­tett auch im rei­nen Hoch­deutsch und auf Eng­lisch. Sehr gelun­gen sind die bei­den Choral­be­ar­bei­tun­gen, die „Macht hoch die Tür“ und „O Hei­land“ anspre­chend moder­ni­sie­ren. Am bes­ten klin­gen aber die schlich­ten, gemüt­li­chen und relax­ten Songs wie die „Fro­he Weih­nacht“ oder „Des is Weih­nocht für mi“: Mit sol­cher Musik darf die Weih­nacht auch ger­ne grün statt weiß sein.

zwo3wir: Vanil­le­kip­ferl­grün. 2016. 26 Minu­ten.

(Zuerst erschie­nen in „Chor­zeit – Das Vokal­ma­ga­zin“, #44, Dezem­ber 2017)

The King's Singers (Gruppenfoto)

Weihnachten ist präsent: King’s Singers „Christmas Presence“

christmas presence (cover)Christ­mas Pre­sence haben die King‘s Sin­gers ihr aktu­el­les Weih­nachts­al­bum genannt. Und der Titel trifft es wun­der­bar: Die sechs Her­ren schaf­fen es näm­lich pro­blem­los, Weih­nach­ten wer­den zu las­sen. Wer die­ser Musik, von den „Hodie Chris­tus natus est“-Vertonungen aus Renais­sance und Barock bis zu Bob Chil­cotts „A Thanks­gi­ving“, lauscht, wird sich dem Geist der Weih­nacht kaum ver­schlie­ßen kön­nen – auch wenn es ein reg­ne­ri­scher Novem­ber­nach­mit­tag ist … Das Lau­schen soll­te dabei auch nicht zu bei­läu­fig sein. Denn die wah­re Kunst der King‘s Sin­gers, die fei­nen Klang­nu­an­cen, die rei­ne Into­na­ti­on und natür­lich auch die raf­fi­nier­ten gewief­ten Arran­ge­ments offen­ba­ren sich erst dem genau­en Hin­hö­ren. Denn dann wird es rich­tig groß­ar­tig: Kaum zu glau­ben, dass das eine Live-Auf­nah­me ist, so wun­der­bar far­big federt das „Reso­net in lau­di­bus“ von Orlan­do di Las­so, so pre­zi­os-ver­träumt klingt das „O magnum mys­te­ri­um“ von Fran­cis Pou­lenc, ganz zu schwei­gen von den wun­der­ba­ren Klang­de­tails in den Sät­zen von Her­bert Howells – und dem necki­schen „Jing­le Bells“-Arrangement von Gor­don Lang­ford.

The King‘s Sin­gers: Christ­mas Pre­sence. Signum Clas­sics 2017. Spiel­zeit: 52:48 Minu­ten.

(Zuerst erschie­nen in „Chor­zeit – Das Vokal­ma­ga­zin“, #44, Dezem­ber 2017)

Taglied 3.12.2017

Jetzt ist es ja (end­lich) wie­der so weit, der Advents­ka­len­der darf besun­gen wer­den – und zwar am bes­ten mit dem immer noch groß­ar­ti­gen „Advents­ka­len­der im Sep­tem­ber“ von May­be­bop:
http://www.youtube.com/oembed?url=https://www.youtube.com/watch?v=J58rv0cqJoI&format=xml

Kleine Lieblinge November 2017


https://twitter.com/sasa_s/status/929950941708734465
https://twitter.com/guenterhack/status/931092550844338178


https://social.hoergen.org/notice/322457


https://twitter.com/guenterhack/status/932708411128520704
https://twitter.com/astefanowitsch/status/933400365546033152


https://twitter.com/guenterhack/status/935212415729496064

drahtnetz (detail)

Ins Netz gegangen (28.11.)

Ins Netz gegan­gen am 28.11.:

  • The mys­tery of the phan­tom refe­rence | harzing.com → eine schö­ne geschich­te: ein wis­sen­schafts­ver­lag erfin­det für sei­ne for­mat­vor­la­ge einen fach­ar­ti­kel – und der taucht immer wie­der in wis­sen­schaft­li­chen publi­ka­tio­nen auf …
  • Frau am Steu­er: Pio­nie­rin­nen in Män­ner­do­mä­nen | Stan­dard → bet­ti­na bal­a­ka über „frau­en am steu­er“ (und in ande­ren beru­fen) in öster­reich – eine schö­ne erin­ne­rung, wie kurz die zeit der eman­zi­pa­ti­on doch eigent­lich ist …

    Man kann sich nie sicher sein, was ver­rückt ist oder viel­leicht doch eine gute Idee, was nor­mal und was irra­tio­nal, weil einen Geschich­te und Gewöh­nung nicht sel­ten eines Bes­se­ren beleh­ren. Manch­mal geht gesell­schaft­li­che Ver­än­de­rung so schnell, dass eine Gene­ra­ti­on der nächs­ten davon erzählt wie aus grau­er Vor­zeit. Was heu­te voll­kom­men ver­nünf­tig erscheint, löst Jahr­zehn­te spä­ter ungläu­bi­ges Kopf­schüt­teln aus. Wir dür­fen davon aus­ge­hen, dass auch eini­ges von dem, was wir im Augen­blick für gut und rich­tig, da ver­traut hal­ten, von die­sem Schick­sal ereilt wer­den wird.

  • Kli­ma­wan­del – ich habe dar­über gere­det | Kli­ma­fak­ten → ein wis­sen­schaft­ler berich­tet über die schwie­rig­kei­ten, mit men­schen über den kli­ma­wan­del ins gespräch zu kom­men und an stra­te­gien oder lösun­gen zu arbei­ten
  • The Hori­zon of Desi­re | Longreads → lau­rie pen­ny über con­sent, rape und mora­li­tät und kul­tur – wie (fast) immer bei ihr, ein gro­ßer lese­ge­winn

    The pro­blem is that tech­ni­cal­ly isn’t good enough. “At least I didn’t actively assault anyo­ne” is not a gold stan­dard for sexu­al mora­li­ty, and it never was. Of cour­se, we have to start some­whe­re, and “try not to rape anyo­ne” is as good a place as any, but it can’t end the­re. Our stan­dards for decent sexu­al and social beha­vi­or should not be defi­ned purely by what is likely to get us publicly sha­med or put in pri­son, becau­se we are not todd­lers, and we can do bet­ter. […] This is what con­sent cul­tu­re means. It means expec­ting more—demanding more. It means trea­ting one ano­ther as com­plex human beings with agen­cy and desi­re, not just once, but con­ti­nu­al­ly.

  • The secret tricks hid­den insi­de restau­rant menus | BBC → über die opti­mie­rung von spei­se­kar­ten – also opti­mie­rung im sin­ne von mehr geld für’s restau­rant …
  • Com­pul­so­ry hel­met laws won’t make cycling safer | Bri­tish Cycling → wieder/​noch ein­mal der hin­weis, dass helm­pflich­ten für radfahrer_​innen die kopf­ver­let­zun­gen nicht unbe­dingt redu­ziert, von ande­ren (gesund­heit­li­chen) aus­wir­kun­gen ganz zu schwei­gen

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