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Schlagwort: sexualität Seite 1 von 2

gefrorenes spinnennetz

Ins Netz gegangen (31.1.)

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  • Inter­view: „Die Rele­vanz von Geschlecht nimmt ab“ | Cam­pus Mainz → die ger­ma­nis­ti­sche sprach­wis­sen­schaft­le­rin dama­ris nüb­ling über spra­che und geschlecht, gen­der und gerech­tig­keit

    Lang­fris­tig wäre es gut, die Kate­go­rie Geschlecht auf­zu­lö­sen, statt sie zu dra­ma­ti­sie­ren. Das funk­tio­niert neben dem Streu­en auch mit neu­tra­li­sie­ren­den Pro­no­men im Plu­ral wie „alle“, „vie­le“ oder „man­che“. Außer­dem kann man auch anstel­le von Per­so­nen­be­zeich­nun­gen abs­trak­te­re Begrif­fe ver­wen­den, zum Bei­spiel: „Das Insti­tut hat ent­schie­den“ anstel­le von „Der Insti­tuts­lei­ter hat ent­schie­den“ und so wei­ter.
    Aller­dings kommt das immer auf den Kon­text an. Fes­te Rezep­te gibt es nicht, Krea­ti­vi­tät ist gefragt. Dazu gehö­ren auch die zuneh­men­den Prä­sens­par­ti­zi­pi­en im Plu­ral wie „Stu­die­ren­de“. Sin­gu­la­re wie „der Stu­die­ren­de“ tau­gen dage­gen nicht, da Sin­gu­la­re immer mit Genus auf­ge­la­den sind. Mei­ne Erfah­rung ist, dass es weni­ger eine Fra­ge der Mög­lich­kei­ten als des Wil­lens ist.

  • Kul­tur­gut Buch – brö­ckelt der Mythos? | Deutsch­land­funk Kul­tur → ein nach­denk­li­ches inter­view mit jörg sun­dermei­er vom famo­sen ver­bre­cher-ver­lag zur lage des buch­mark­tes und der lite­ra­tur im ganz all­ge­mei­nen

    Ich glau­be, momen­tan ist eher das Pro­blem nicht so sehr, dass die Leu­te nicht lesen wol­len oder nicht lesen kön­nen, son­dern dass es ein biss­chen demi mode ist, und ich habe aber den Ein­druck, dass es sich ändert und dass das Lesen wie­der zurück­kommt,

  • „Gewon­nen hat die deut­sche Nati­on“ | Zeit → noch ein älte­res inter­view, das schon lan­ge in mei­ner lese­lis­te schlum­mert: georg schmidt spricht über den drei­ßig­jäh­ri­gen krieg (die leser­kom­men­ta­re igno­riert man aber bes­ser …)
  • The Ulti­ma­te Pro­duc­ti­vi­ty Blog → groß­ar­tig, sehr tref­fend auf den punkt gebracht
  • Abwe­sen­heit als Kri­se | Sozi­al­theo­ris­ten → span­nen­de über­le­gun­gen von ste­fan kühl zum pro­blem der anwe­sen­heits­kon­trol­len an uni­ver­si­tä­ten

    Selbst in Über­wa­chungs­prak­ti­ken begab­te Leh­ren­de wer­den fest­stel­len, dass sie trotz ein­zel­ner Sie­ge über beson­ders auf­fäl­li­ge Drü­cke­ber­ger am Ende die­se Kon­troll­kämp­fe ver­lie­ren wer­den. Die Krea­ti­vi­tät von Stu­die­ren­den beim Erfin­den von Wegen, die­se Kon­trol­len zu unter­lau­fen, wird immer grö­ßer sein als die Krea­ti­vi­tät von Leh­ren­den im Erfin­den neu­er Wege der Kon­trol­le. Anwe­sen­heits­lis­ten sind des­we­gen ein stump­fes Schwert, um das Leis­tungs­ni­veau von Stu­die­ren­den anzu­he­ben. […] Das Pro­blem der Abwe­sen­heit von Stu­die­ren­den ist also nicht vor­ran­gig ein Pro­blem der Qua­li­tät der Leh­ren­den, son­dern liegt viel­mehr in der Gestal­tung der Stu­di­en­gän­ge selbst […] Statt auf das Pro­blem der Abwe­sen­heit mit dem eher bra­chia­len Mit­tel der Anwe­sen­heits­lis­te zu reagie­ren, gäbe es eine Alter­na­ti­ve. Man könn­te chro­ni­sche Abwe­sen­hei­ten – oder Anwe­sen­hei­ten, die nur über Anwe­sen­heits­lis­ten durch­ge­setzt wer­den kön­nen – als ein Zei­chen dafür sehen, dass irgend­et­was in dem Stu­di­en­gang nicht stimmt.

  • Trump ist der Geburts­hel­fer von „Me Too“ | SZ → eine gute – und wie mir scheint, sehr tref­fen­de – ein­ord­nung von hed­wig rich­ter der #MeToo-bewe­gung in den wan­del von män­ner-/männ­lich­keits­bil­dern und die geschich­te der gleich­be­rech­ti­gung

    Die Empö­rung über die Gewal­ti­gen, die sich der Lei­ber der ande­ren bedie­nen, ist mehr als ein Hash­tag und etwas ande­res als eine Hetz­jagd. Sie ist das Ende der letz­ten Selbst­ver­ständ­lich­keit: Das Zwei­fel- und Beden­ken­lo­se einer männ­li­chen Herr­schaft, das in die Kör­per ein­ge­schrie­ben war, scheint end­gül­tig außer Kraft gesetzt zu sein.

  • The Hori­zon of Desi­re | Longreads → ein her­vor­ra­gen­der essay von lau­rie pen­ny über kon­sens, rape cul­tu­re, männ­lich- und weib­lich­keit und die damit ein­her­ge­hen­den (ste­reo­ty­pen) erwar­tun­gen an das ver­hal­ten beim sex

    Rape cul­tu­re is not about demo­ni­zing men. It is about con­trol­ling fema­le sexua­li­ty. It is anti-sex and anti-plea­su­re. It tea­ches us to deny our own desi­re as an adap­ti­ve stra­tegy for sur­vi­ving a sexist world. […] But unless we talk about desi­re, about agen­cy, about con­sent, then we’ll only ever be fight­ing this cul­tu­re war in retre­at. It’s a real war, one that impacts our bodi­ly auto­no­my and our eco­no­mic and poli­ti­cal power. The batt­le for fema­le desi­re and agen­cy goes way bey­ond the bed­room, and it’s a batt­le that right now ever­yo­ne is losing.

drahtnetz (detail)

Ins Netz gegangen (28.11.)

Ins Netz gegan­gen am 28.11.:

  • The mys­tery of the phan­tom refe­rence | harzing.com → eine schö­ne geschich­te: ein wis­sen­schafts­ver­lag erfin­det für sei­ne for­mat­vor­la­ge einen fach­ar­ti­kel – und der taucht immer wie­der in wis­sen­schaft­li­chen publi­ka­tio­nen auf …
  • Frau am Steu­er: Pio­nie­rin­nen in Män­ner­do­mä­nen | Stan­dard → bet­ti­na bal­a­ka über „frau­en am steu­er“ (und in ande­ren beru­fen) in öster­reich – eine schö­ne erin­ne­rung, wie kurz die zeit der eman­zi­pa­ti­on doch eigent­lich ist …

    Man kann sich nie sicher sein, was ver­rückt ist oder viel­leicht doch eine gute Idee, was nor­mal und was irra­tio­nal, weil einen Geschich­te und Gewöh­nung nicht sel­ten eines Bes­se­ren beleh­ren. Manch­mal geht gesell­schaft­li­che Ver­än­de­rung so schnell, dass eine Gene­ra­ti­on der nächs­ten davon erzählt wie aus grau­er Vor­zeit. Was heu­te voll­kom­men ver­nünf­tig erscheint, löst Jahr­zehn­te spä­ter ungläu­bi­ges Kopf­schüt­teln aus. Wir dür­fen davon aus­ge­hen, dass auch eini­ges von dem, was wir im Augen­blick für gut und rich­tig, da ver­traut hal­ten, von die­sem Schick­sal ereilt wer­den wird.

  • Kli­ma­wan­del – ich habe dar­über gere­det | Kli­ma­fak­ten → ein wis­sen­schaft­ler berich­tet über die schwie­rig­kei­ten, mit men­schen über den kli­ma­wan­del ins gespräch zu kom­men und an stra­te­gien oder lösun­gen zu arbei­ten
  • The Hori­zon of Desi­re | Longreads → lau­rie pen­ny über con­sent, rape und mora­li­tät und kul­tur – wie (fast) immer bei ihr, ein gro­ßer lese­ge­winn

    The pro­blem is that tech­ni­cal­ly isn’t good enough. “At least I didn’t actively assault anyo­ne” is not a gold stan­dard for sexu­al mora­li­ty, and it never was. Of cour­se, we have to start some­whe­re, and “try not to rape anyo­ne” is as good a place as any, but it can’t end the­re. Our stan­dards for decent sexu­al and social beha­vi­or should not be defi­ned purely by what is likely to get us publicly sha­med or put in pri­son, becau­se we are not todd­lers, and we can do bet­ter. […] This is what con­sent cul­tu­re means. It means expec­ting more—demanding more. It means trea­ting one ano­ther as com­plex human beings with agen­cy and desi­re, not just once, but con­ti­nu­al­ly.

  • The secret tricks hid­den insi­de restau­rant menus | BBC → über die opti­mie­rung von spei­se­kar­ten – also opti­mie­rung im sin­ne von mehr geld für’s restau­rant …
  • Com­pul­so­ry hel­met laws won’t make cycling safer | Bri­tish Cycling → wieder/​noch ein­mal der hin­weis, dass helm­pflich­ten für radfahrer_​innen die kopf­ver­let­zun­gen nicht unbe­dingt redu­ziert, von ande­ren (gesund­heit­li­chen) aus­wir­kun­gen ganz zu schwei­gen
spinnennetz in der sonne

Ins Netz gegangen (26.10.)

Ins Netz gegan­gen am 26.10.:

netzgebilde (unsplash.com)

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  • Wor­über ich rede, wenn ich über Sex rede | Read on, my dear, read on → ein bericht aus der sexu­al­auf­klä­rung für geflüch­te­te in deutsch­land – sehr inter­es­sant zu lesen …
  • Falk-Pos­til­le | Mein Jahr mit Luther → achim land­wehr über falks „pop-ora­to­ri­um“ „luther“

    Man kann aus Mar­tin Luther einen Frei­heits­hel­den machen. Muss man aber nicht. Man kann die ‚Bot­schaft‘ der Refor­ma­ti­on (wie lau­te­te sie gleich noch?) in das Kor­sett stan­dar­di­sier­ter Musi­cal­me­lo­dien packen. Man muss sich das aber nicht anhö­ren. Man kann die geist­li­che Musik des 16. bis 18. Jahr­hun­derts in ein fahr­stuhl­taug­li­ches Funk­ti­ons­mu­sik­ge­rie­sel ver­wan­deln. Man muss dafür aber kein Geld aus­ge­ben.

  • „Fake News“ und der blin­de Fleck der Medi­en | Über­me­di­en → ste­fan nig­ge­mei­er über die (unehr­li­che) empö­rung über „fake news“:

    Man hat das damals nicht „Fake News“ genannt, weil es den Begriff noch nicht gab. Vor allem aber haben die meis­ten ande­ren Medi­en die­se „Fake News“ nicht bekämpft, son­dern fröh­lich wei­ter ver­brei­tet.
    […] Jetzt, auf ein­mal, ent­de­cken die Medi­en die Gefahr der „Fake News“ und wol­len mit gro­ßem Ein­satz dage­gen kämp­fen. Was für eine Heu­che­lei.

  • „Das 20. Jahr­hun­dert fällt uns gera­de auf den Kopf“ | Welt → inte­res­an­tes inter­view mit dem his­to­ri­ker timo­thy sny­der – über die „leh­ren“ aus der geschich­te udn die poli­tik der gegen­wart

    Die Geschich­te wie­der­holt sich nicht. Sie reimt sich nicht ein­mal. Aber die Geschichts­wis­sen­schaft zeigt uns, wie gewis­se Din­ge zusam­men­hän­gen. Sie weist uns auf gewis­se Mus­ter hin.
    […] aber das Bei­spiel Deutsch­lands lehrt uns: Das muss man gleich am Anfang begrei­fen, nicht erst am Ende. Wenn man eine „Gleich­schal­tung“ stop­pen will, muss man sagen: Es gefällt mir, dass wir ein föde­ra­les Sys­tem haben

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  • Ret­tet das Oli­ven­öl! | Repor­ta­gen → eine tol­le repor­ta­ge über ein bak­te­ri­um, dass oli­ven­bäu­me tötet. und den ver­geb­li­chen kampf eini­ger ita­lie­ner und der eu dage­gen. und viel ver­schwö­rungs­theo­rie, irra­tio­na­li­tä­ten bei bau­ern, medi­en und jus­tiz – wun­der­bar geeig­net, alles vor­ur­tei­le über ita­li­en zu bestä­ti­gen …

    Riel­li denkt nach. Zwar sieht er sich selbst als umwelt­be­wuss­ten Men­schen, für den die Natur zuerst kommt, doch im Fall von Xylel­la hat er sich auf die ande­re Sei­te geschla­gen. Dass die Wis­sen­schaf­ter im Salen­to eben­so wie ihre über den Glo­bus ver­streu­ten Kol­le­gen die Mei­nung ver­tre­ten, Xylel­la sei die Haupt­ur­sa­che der Oli­ven­pest, über­zeugt ihn: «For­scher strei­ten sich meis­tens über ihre Erkennt­nis­se, doch im Fall Xylel­la sind sie sich einig.» Ent­spre­chend kann er nicht nach­voll­zie­hen, dass die Men­schen im Salen­to eine ihrer wich­tigs­ten Ein­kom­mens­quel­len aufs Spiel set­zen, die Dro­hun­gen der loka­len Behör­den wie auch der EU igno­rie­ren und nichts ande­res zu tun wis­sen, als alle Plä­ne zur Lösung der Epi­de­mie zu unter­lau­fen, abstru­se Theo­rien auf­zu­stel­len und mit den For­schern aus­ge­rech­net jene Per­so­nen in Ver­ruf zu brin­gen, die als Ein­zi­ge das Pro­blem lösen kön­nen. Das alles will ihm nicht in den Kopf, also bestellt er einen drit­ten Gin, denkt wei­ter, bis sich Ella dazu­setzt, Archi­tek­tin aus Lec­ce, die ihn von einer sei­ner Lesun­gen kennt. Er erzählt, wor­über er nach­denkt: «Was ist los mit die­sem Land?»

    Dann, Riel­li ist längst in Bolo­gna zurück, holt die Jus­tiz im Salen­to zu einem Schlag aus, der jede Hoff­nung zunich­te­macht, das Kil­ler­bak­te­ri­um Xylel­la fas­tidio­sa wirk­sam zu bekämp­fen, bevor es noch wei­ter Rich­tung Nor­den wan­dert. Eben­so zer­schlägt sich die Hoff­nung des For­schers Dona­to Boscia, dass die gegen ihn und ande­re For­scher erho­be­nen Vor­wür­fe fal­len­ge­las­sen wer­den: Am 18. Dezem­ber 2015 klagt die Staats­an­walt­schaft Lec­ce zehn Per­so­nen an, sich gemäss Arti­kel 500 des ita­lie­ni­schen Straf­ge­setz­buchs der «fahr­läs­si­gen Ver­brei­tung einer Pflan­zen­krank­heit» schul­dig gemacht zu haben, das geschütz­te Land­schafts­bild des Salen­to zu zer­stö­ren, die Behör­den belo­gen und Urkun­den gefälscht zu haben. Neun der Ange­klag­ten sind For­scher, dar­un­ter Dona­to Boscia, Sil­vio Schi­to sowie meh­re­re Wis­sen­schaf­ter der Uni­ver­si­tät Bari. Der zehn­te Ange­klag­te ist Com­mis­sa­rio Giu­sep­pe Sil­let­ti als Voll­stre­cker der EU-For­de­run­gen. Zudem beschlag­nahmt die Staats­an­walt­schaft sämt­li­che zum Fäl­len bestimm­ten Bäu­me; sie dür­fen nicht ange­rührt wer­den, und sie ver­bie­tet den Bau­ern, die für die Ver­brei­tung von Xylel­la ver­ant­wort­li­chen Wie­sen­schaum­zi­ka­den zu bekämp­fen. Mit ande­ren Wor­ten: Sämt­li­che Ver­su­che, das Bak­te­ri­um ein­zu­däm­men, sind zunich­te­ge­macht.

  • Akten – Was nicht in der Welt ist | Süd­deut­sche → heri­bert prantl über die wich­tig­keit und not­wen­dig­keit von akten in einer funk­tio­nie­ren­den demo­kra­tie und die wich­tig­keit und not­wen­dig­keit, die­se akten nicht nur zu füh­ren, son­dern auch ange­mes­sen zu archi­vie­ren. aus­lö­ser ist ein streit um ille­gal dem bun­des­ar­chiv nicht zur ver­fü­gung gestell­te akten diver­ser (spitzen)politiker, die so der for­schung ganz (oder teil­wei­se) ent­zo­gen sind
  • The UK explai­ned sexu­al con­sent in the most Bri­tish way pos­si­ble | You­Tube → sehr schö­ner klei­ner zei­chen­trick­film, der erklärt, wie ein­fach das eigent­lich mit konsens/​zustimmung bei sex ist
  • Pia­nist Igor Levit im inter­view: „Mei­ne Wit­ze wer­den lang­sam bes­ser!“ | Tages­spie­gel → igor levit ist nicht nur ein aus­ge­zeich­ne­ter pia­nist, son­dern offen­bar auch ein her­vor­ra­gen­der inter­view­part­ner (und twit­te­rer …)

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Ins Netz gegan­gen am 28.4.:

  • Sexu­al­straf­recht: Wäre die Vagi­na doch ein Auto | Spie­gel → mara­ge­re­te sto­kow­ski in ihrer kolum­ne über die erbärm­li­chen ver­su­che des jus­tiz­mi­nis­ters maas & der gro­ßen koali­ti­on, ein zeit­ge­mä­ßes sexu­al­straf­recht zu schaf­fen

    Ach, wär die Vagi­na doch ein Auto, sie wär jetzt schon in Deutsch­land ange­nehm sicher.

  • „Alles hand­schrift­lich und auf Papier“ – Lek­to­ren lieben’s ana­log – pubiz :: Home Redaktion/​Lektorat → kath­rin pas­sig über arbeits­pro­zes­se in ver­la­gen:

    Die für mich als Autorin sicht­ba­ren Arbeits­pro­zes­se in den mir bekann­ten Ver­la­gen sind auf dem Stand der frü­hen 90er Jah­re. Ich wun­de­re mich über die­ses feh­len­de Inter­es­se an den Werk­zeu­gen der Text­ver­ar­bei­tung in einer Bran­che, in der der Text doch eini­ger­ma­ßen zen­tral ist.

    ich bin mir frei­lich nicht sicher, ob digi­tal immer auto­ma­tisch bes­ser als ana­log ist (was pas­sig durch­aus impli­ziert)

  • big chan­ges: I am lea­ving own­Cloud, Inc. today → frank kar­lit­schek ver­lässt sei­ne fir­ma, die own­cloud inc., bleibt dem pro­jekt aber erhal­ten:

    The com­mu­ni­ty has grown tre­men­dous­ly, with con­tri­bu­ti­ons by almost 1000 peo­p­le over the last 6 years, over 80 every sin­gle month. Not­hing is per­fect, the com­pa­ny could have done a bet­ter job reco­gni­zing the achie­ve­ments of the com­mu­ni­ty. It some­ti­mes has a ten­den­cy to con­trol the work too clo­se­ly and dis­cus things intern­al­ly. But over­all, the balan­ce was not too bad.

    da selbst ich das „knir­schen“ mit­be­kom­men habe, muss es da doch eini­ge ver­wer­fun­gen gege­ben haben … mal sehen, wie es mit own­cloud wei­ter­geht

  • Kunst in der DDR → eher zufäl­lig ent­deckt: das ziem­lich coo­le pro­jekt des „Bild­at­las: Kunst in der DDR“ mit bil­dern und sehr, sehr vie­len beglei­ten­den mate­ria­li­en

    Der­zeit sind 20.400 Wer­ke aus 162 Samm­lun­gen erfasst. Neben den bekann­ten Wer­ken der „Kunst in der DDR“ befin­det sich dar­un­ter auch eine Viel­zahl von Wer­ken, die bis­lang weit­ge­hend unbe­kannt waren oder als ver­schol­len gal­ten. In den betei­lig­ten For­schungs­teams wer­den neben der Doku­men­ta­ti­on der Samm­lun­gen eben­so die For­men des Bild­trans­fers, die „Wege der Bil­der“ in die öffent­li­chen Samm­lun­gen, ana­ly­siert. So waren in der DDR statt musea­ler Eige­n­erwer­bun­gen staat­lich finan­zier­te Ankäu­fe und kul­tur­po­li­tisch inten­dier­te „Über­eig­nun­gen“ ent­schei­dend. Durch das Ver­bund­pro­jekt wird nun neben der Samm­lungs­do­ku­men­ta­ti­on auch eine Ver­net­zung der Bestands­da­ten der Muse­en und wei­te­rer Samm­lun­gen erreicht, die für eine zukünf­ti­ge Erschlie­ßung und Nut­zung der Wer­ke sowie für eine Neu­be­fra­gung der Küns­te in der DDR unum­gäng­lich ist.

    Die For­schungs­er­geb­nis­se wer­den in einem gedruck­ten „Bild­at­las“ sowie durch eine inter­net­ba­sier­te Daten­bank öffent­lich zugäng­lich gemacht. Die Koope­ra­ti­on mit den außer­mu­sea­len und musea­len Ein­rich­tun­gen – von klei­nen Hei­mat­mu­se­en über die stadt- und kul­tur­ge­schicht­li­chen Muse­en bis hin zu den gro­ßen Kunst­mu­se­en in Leip­zig, Dres­den, Schwe­rin, Frankfurt/​Oder und Ber­lin – ermög­licht es, bis­lang im Depot ver­wahr­te und nicht ver­öf­fent­lich­te Wer­ke wie­der „sicht­bar“ zu machen. Die gro­ße Aus­stel­lung „Abschied von Ika­rus. Bild­wel­ten in der DDR – neu gese­hen“ in Koope­ra­ti­on mit der Klas­sik Stif­tung Wei­mar prä­sen­tiert die Ergeb­nis­se des Ver­bun­des im Neu­en Muse­um Wei­mar.

  • Schö­ner Ver­le­gen – mit dem Geld ande­rer Leu­te | Über­me­di­en → ste­fan nig­ge­mei­er sehr gut & rich­tig zu den ein­sei­tig hyper­ven­ti­lie­ren­den medi­en­re­ak­tio­nen auf das vg-wort-urteil:

    Wenn jetzt wirk­lich das gro­ße Ver­lags­ster­ben ein­setz­te, wäre das eine bemer­kens­wer­te Iro­nie: Es wür­de bedeu­ten, dass das gan­ze schö­ne Geschäft über vie­le Jah­re nur funk­tio­nier­te, weil Ver­la­ge rechts­wid­rig Geld kas­sier­ten, das eigent­lich den Urhe­bern zuge­stan­den hät­te.

  • Müll­ent­sor­ger in Sozia­len Netz­wer­ken „Sie berich­ten von Depres­sio­nen“ | taz → Tau­sen­de Phil­ip­pi­ner sor­tie­ren aus, was uns im Inter­net an Bil­dern nicht begeg­nen soll. Der Ber­li­ner Thea­ter­re­gis­seur Moritz Rie­se­wieck hat dort recher­chiert.

    Was wir in Mani­la sehen, ist die Pas­si­ons­ge­schich­te des Inter­net­zeit­al­ters.

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Ins Netz gegan­gen am 25.4.:

  • Ori­gi­nal­ma­nu­skript zu Arthur Koest­lers Son­nen­fins­ter­nis ent­deckt | FAZ → inter­es­san­ter bericht über den zufäl­li­gen fund des typo­skripts von arthur koest­lers „son­nen­fins­ter­nis“ – und was das für den text und sei­ne rezep­ti­on bedeu­ten könn­te
  • Wem gehört das Geld der VG Wort? | Wolf­gang Mich­al → die ein­zi­ge gute, tref­fen­de und rich­ti­ge ein­schät­zung und erklä­rung des vg-wort-urteils, die ich bis­her gele­sen habe – die zei­tun­gen etc. schla­gen sich ja anschei­nend alle auf die sei­te der ver­la­ge, die jetzt ihren recht­mä­ßig erhal­te­nen gel­dern nach­jam­mern
  • War­um die „Reform“ des Sexu­al­straf­rechts kei­ne ist | Ver­fas­sungs­blog → ulri­ke lembke erklärt im ver­fas­sungs­blog, war­um die straf­rechts­re­form der bun­des­re­gie­rung so schlecht und vor allem unzu­rei­chend ist

    Die Bun­des­re­gie­rung ver­passt die Chan­ce, den min­de­ren straf­recht­li­chen Schutz der sexu­el­len Selbst­be­stim­mung und die fak­ti­sche Straf­lo­sig­keit sexu­el­ler Über­grif­fe in Deutsch­land durch einen gro­ßen Wurf zu been­den. Erfor­der­lich ist ein Grund­tat­be­stand der „nicht ein­ver­ständ­li­chen sexu­el­len Hand­lun­gen“, wel­cher sich zur Ver­ge­wal­ti­gung so ver­hält wie Dieb­stahl zu Raub, denn die sexu­el­le Selbst­be­stim­mung ver­dient den glei­chen Schutz wie das Eigen­tum. Im Rechts­staat zählt nicht, wer am schnells­ten zurück­schlägt. Und in der Sexua­li­tät zählt seit lan­gem eine Ver­hand­lungs­mo­ral, die beid­sei­ti­ges Ein­ver­ständ­nis zur Bedin­gung gemein­sa­mer Lust macht. Auch dahin­ter soll­te der straf­recht­li­che Schutz nicht zurück­blei­ben.

  • Gericht: Haut­far­be darf bei Kon­trol­le kei­ne Rol­le spie­len | law blog → udo vet­ter weist auf ein urteil des ovg rhein­land-pfalz hin, dass die hür­den für eine dis­kri­mi­nie­rungs­freie poli­zei­kon­trol­le aus­rei­chend hoch hängt – die haut­far­be darf näm­lich danach nicht wesent­li­ches teil des „motiv­bün­dels“ sein. mal sehen, ob das bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt das auch so sieht – ich kann mir nicht vor­stel­len, dass die bun­des­po­li­zei das auf sich sit­zen lässt (und revi­si­on ist zuge­las­sen)
  • Kei­ne Ver­le­ger­be­tei­li­gung: VG Wort erlei­det Nie­der­la­ge in Karls­ru­he | Bör­sen­blatt → das bgh macht mit der far­ce schluss, dass die vg wort mit dem geld der autorin­nen & autoren ver­la­ge suben­tio­niert (für die ist das natür­lich ein bit­te­rer ein­nah­me­ver­lust …)

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Ins Netz gegan­gen am 17.2.:

  • Was man als klei­ner Ver­lag so alles mit dem Buch­han­del erlebt | Sei­ten­flü­gel – ein (sehr) klei­ner ver­lag über sei­ne erfah­run­gen mit dem hohen „kul­tur­gut“ des deut­schen buch­han­dels (und ama­zon zum ver­gleich):

    Vie­le klei­ne Buch­händ­ler haben kei­nes­wegs erkenn­bar mehr Ver­ständ­nis für klei­ne Ver­la­ge. Sie wet­tern zwar herz­lich gern gegen Kon­zer­ne und Mono­po­lis­ten, aber wenn man mit ihnen zu tun hat, ist ihr geschäft­li­cher Ego­is­mus oft kei­nen Deut gerin­ger als bei den Groß­un­ter­neh­men.

  • Theo­lo­ge Fried­rich Wil­helm Graf – „Wir haben Reli­gi­on noto­risch unter­schätzt“ – graf, wie meis­tens sehr ver­stän­dig und klug, in einem sehr lesen-/hö­rens­wer­ten inter­view mit deutsch­land­ra­dio über reli­gio­nen, moder­ne und ihre bedeu­tung:

    Ich weiß nicht, war­um Belie­big­keit so etwas Schlim­mes oder Schlech­tes sein soll. Wir müs­sen ein­fach mit der Tat­sa­che klar­kom­men und dies akzep­tie­ren ler­nen, dass in den ent­schei­den­den Fra­gen unse­res Lebens jeder für sich selbst oder jede für sich selbst ver­ant­wort­lich ist.

  • René Jacobs: „Ich bestehe auf mei­nem Recht, krea­tiv zu sein“ – Thea­ter an der Wien – derStandard.at › Kul­tur – rené jacobs über sei­ne arbeit, den „bar­bie­re“ von gio­van­ni pai­si­el­lo heu­te auf­zu­füh­ren und dem kom­po­nis­ten gerecht zu wer­den:

    Es ist natür­lich gut, wenn man weiß, was ein Auto­graf ent­hält. Aber Oper war immer ein Work in Pro­gress. Und ich bestehe auf mei­nem Recht, auch krea­tiv sein zu dür­fen.

  • Equa­ti­on Group: Spio­na­ge­soft­ware der Super­la­ti­ve ent­deckt | ZEIT ONLINE – es ist kaum zu glau­ben: aber es geht immer noch etwas grau­si­ger, wenn nsa & co. im spiel sind

    Sie ver­steckt sich unlösch­bar auf Fest­plat­ten und spio­niert hoch­ran­gi­ge Zie­le aus: Anti­vi­ren­spe­zia­lis­ten ent­de­cken extrem aus­ge­feil­te Mal­wa­re mit Par­al­le­len zu Stux­net.

  • SZ-Leaks: Schleich­wer­bung für Steu­er­hin­ter­zie­hung | klar und deut­lich -

    Off­shore-Leaks, Lux-Leaks und jetzt Swiss-Leaks: Die Süd­deut­sche Zei­tung ist das Sturm­ge­schütz des Finanz­amts. Die Redak­ti­on ver­öf­fent­licht regel­mä­ßig Infor­ma­tio­nen aus inter­nen Bank­un­ter­la­gen, an die sie durch Whist­le­b­lower kommt. Was die Zei­tung nie erwähnt: Dass sie selbst ihre Leser auf die Steu­er­hin­ter­zie­hung im Aus­land hin­ge­wie­sen hat und sich dafür von den Ban­ken bezah­len ließ. Ich war damals in der Redak­ti­on dafür zustän­dig. Es war das Jahr 2007, es war mein ers­ter Job nach d…

  • Sam Tay­lor-John­sons „50 Shades of Grey“ in der Kri­tik – ha! (diet­mar dath war im kino):

    Dass frei­lich das sexu­ell Anre­gends­te an einem Sado­ma­so-Film von 2015 die Kunst eines seit sieb­zehn Jah­ren toten Mafia-Unter­hal­ters ist, spricht Bän­de über die Tal­soh­le der ent­hemmt-ver­klemm­ten Dau­er­lust­si­mu­la­ti­on, in der sich die Mas­sen­kul­tur der­zeit täg­lich laut­stark ver­si­chert, dass heu­te ja zum Glück so gut wie nichts mehr ver­bo­ten ist.

  • Klaus The­we­leit: „2000 Light Years from Home“ (Vor­trag zur Pop­ge­schich­te) -

    Vor­trag von Klaus The­we­leit unter dem Titel „So tun als gäbe es kein Mor­gen oder: 2000 Light Years from Home“,gehalten am 3. Novem­ber 2011

    – eine art pop­ge­schich­te

  • Die Ober­schen­kel der Nati­on | Blog Maga­zin – mic­hè­le bins­wan­ger über sport­re­por­ter, frau­en­sport und sexis­mus

    Man kann dem Sport­re­por­ter wohl kaum einen Vor­wurf machen. Schliess­lich besteht die Haupt­qua­li­fi­ka­ti­on für die­sen Beruf vor­nehm­lich dar­in, schwit­zen­de Men­schen danach zu fra­gen, wie sie sich jetzt füh­len.

  • Inter­view mit Opern-Gram­my-Gewin­ner Burk­hard Schmil­gun – das (eher klei­ne) osna­brü­cker label hat einen gram­my gewon­nen – für die ein­spie­lung einer weit­ge­hend ver­ges­se­nen char­pen­tier-oper:

    Nie­mand hat uns Bescheid gesagt. Auch der Diri­gent und der Künst­ler nicht, die die Aus­zeich­nung offen­bar in klei­ner Grup­pe in Los Ange­les ent­ge­gen genom­men haben.

  • Die Inte­gra­ti­on läuft deut­lich bes­ser als ver­mu­tet – Süddeutsche.de – felix ste­phan in der sz:

    Inte­gra­ti­on wird immer noch dann als geschei­tert betrach­tet, wenn am Ende etwas ande­res als ein zwei­tes Müns­ter her­aus­kommt.[…] In den moder­nen Metro­po­len gebe es eigent­lich nur eine Grup­pe, die sich eine eth­ni­sche Segre­ga­ti­on leis­ten kön­ne, so El-Mafaala­ni: die Wohl­ha­ben­den.

  • Fast­nacht in Mainz: Frau­en sind auf den när­ri­schen Büh­nen Man­gel­wa­re – Ver­ei­ne wagen sich an Erklä­rungs­ver­su­che – All­ge­mei­ne Zei­tung – die main­zer az über die rol­le der frau­en in der main­zer fast­nacht – und die zähig­keit, mit der sie sich im schne­cken­tem­po ändert:

    Nach­dem der MCC sei­ne Komi­tee­te­rin prä­sen­tiert habe, sei­en die Frau­en eines ande­ren gro­ßen Ver­eins auf die Bar­ri­ka­den gegan­gen, da die­se dort auch im Komi­tee sit­zen woll­ten. „Wor­auf­hin uns die Män­ner die­ses Ver­eins ver­är­gert gefragt haben, wie wir damit nur anfan­gen konn­ten“, berich­tet er.

    (gibt noch mehr schö­ne bei­spie­le für sexis­mus im text .…

  • Open Access? Ver­öf­fent­li­chen unter Aus­schluss der Öffent­lich­keit – Taschwer forscht nach – derStandard.at -

    So wird open access zum finan­cial excess: Um sich als Autor einer Buch­be­spre­chung für eine Fach­zeit­schrift das Recht zu erwir­ken, die Rezen­si­on online stel­len zu dür­fen, ver­langt Wiley-VCH schlan­ke 2500 Euro vom Rezen­sen­ten.

Ins Netz gegangen (13.3.)

Ins Netz gegan­gen am 13.3.:

  • Died­rich Diede­rich­sen über Pop-Kul­tur: „Es gibt kei­nen Ursprung“ – taz.de – DD im taz-Inter­view zu sei­nem neu­en Buch:

    Mein Aus­gangs­punkt ist: Pop­mu­sik ist sowohl eine Kunst sui gene­ris als auch eine Kul­tur­in­dus­trie. Es gibt da kei­nen sau­be­ren Ursprung. Gro­ße Umbruch­punk­te in der Pop­mu­sik waren oft Momen­te der Nie­der­la­ge, der Ver­nut­zung und des Ruins, wo eigent­lich Kom­mu­ni­ka­ti­on schon nicht mehr mög­lich war. Von da konn­te man neu anfan­gen. […] Der Dis­kurs stellt über­haupt erst den Zusam­men­hang her zwi­schen bra­si­lia­ni­scher und ango­la­ni­scher Pop­mu­sik. Von sich aus tun sie das näm­lich nicht.

  • Gen­der­theo­rie: Revo­lu­ti­on von oben? | ZEIT ONLINE – Jens Jes­sen ver­sucht sehr hart und insis­tie­rend, Mar­tin Lücke – der mit­ver­ant­wort­lich für den Ber­li­ner Que­er Histo­ry Month ist, vor­zu­füh­ren. Und schei­tert sehr kon­se­quent …

    ZEIT: Aber ist es Auf­ga­be des Staa­tes, mit­hil­fe der Schu­len so etwas Pri­va­tes wie Wohl­wol­len und Wert­schät­zung ein­zu­for­dern und ein­zu­ler­nen?

    Lücke: Was heißt hier pri­vat? Schu­le hat die Auf­ga­be, gesell­schaft­li­che Brü­che zum The­ma zu machen und zu bear­bei­ten. Das hört sich schreck­lich nach Indok­tri­na­ti­on an, aber wenn es um Grund­wer­te geht und um Neben- und Mit­ein­an­der, dann, fin­de ich, darf Schu­le das.

  • Valery Ger­giev announ­ces ‘full sup­port’ for Putin’s annexa­ti­on of Cri­mea – Da haben die Münch­ner ja einen Top­kan­di­da­ten ver­pflich­tet …
  • Por­trät: Er hat die Höl­le von innen gese­hen – tagesanzeiger.ch – Ahn Myong-chol war Wäch­ter im Gulag in Nord­ko­rea. Sie­ben Jah­re lang dien­te er im Lager 22 bei Hoeryong – bis zu sei­ner Flucht. Nun erzählt er sei­ne Geschich­te.
  • Stand­punkt Fahr­rad­helm und BGH: Der Helm hilft nicht – taz.de – Für Ulri­ke Win­kel­mann ist die Sache mit den Hel­men ganz klar (und ich kann ihr da nur zustim­men):

    Wer Helm­pflicht for­dert, will eigent­lich nur die Auto­fah­rer davor schüt­zen, beim Tot­fah­ren eines Rad­lers trau­ma­ti­siert zu wer­den.

  • Yel­low-Kri­ti­ker: “Jeden Tag Ver­stö­ße gegen Per­sön­lich­keits­rech­te” › meedia.de – Mats Schö­nau­er und Moritz Tscher­mak erklä­ren, war­um sie auf topf­voll­gold die Regen­bo­gen­pres­se sezie­ren:

    Ein gene­rel­les Pro­blem ist sicher, dass sich die­se Akzep­tanz der Blät­ter ein­ge­bür­gert hat. Jeder weiß, dass in der Regen­bo­gen­pres­se Mist steht, aber dar­über auf­ge­regt hat sich nie­mand so wirk­lich. […]

    Wir sto­ßen jeden Tag auf Ver­stö­ße gegen Per­sön­lich­keits­rech­te, aber auch Ver­stö­ße gegen ein gewis­ses mora­lisch-jour­na­lis­ti­sches Ver­ständ­nis. Gera­de des­halb kön­nen wir die­se Gleich­gül­tig­keit der Leu­te, die­se “Lasst sie doch machen”-Einstellung nicht nach­voll­zie­hen.

  • Insti­tut für Zeit­ge­schich­te: AAP-Open Access – Seit 1993 legt das Insti­tut für Zeit­ge­schich­te daher unmit­tel­bar nach Ablauf der inter­na­tio­nal übli­chen drei­ßig­jäh­ri­gen Akten­sperr­frist einen Jahr­gang mit aus­ge­wähl­ten, oft­mals auch gehei­men Doku­men­ten aus dem Poli­ti­schen Archiv des Aus­wär­ti­gen Amts vor. Auf­grund des ste­ti­gen Publi­ka­ti­ons­rhyth­mus ent­lang der Akten­sperr­frist haben die AAPD inter­na­tio­nal Maß­stä­be gesetzt. Sie sind seit fast zwei Jahr­zehn­ten für Fach­his­to­ri­ker, Stu­die­ren­de sowie alle Inter­es­sier­te das Mit­tel der Wahl für einen Ein­stieg in die For­schung zur bun­des­re­pu­bli­ka­ni­schen Außen­po­li­tik.

Ins Netz gegangen (5.3.)

Ins Netz gegan­gen am 5.3.:

  • Aus­bruch des Ers­ten Welt­kriegs – Ber­lin träum­te von einem groß­deut­schen Super­staat – Süddeutsche.de – John Röhl geht mit sei­nen His­to­ri­ker-Kol­le­gen – v.a. Clark ist gemeint – hart ins Gericht:

    Die The­se von der „Unschuld“ der Reichs­re­gie­rung an der Aus­lö­sung des Welt­krie­ges im Juli 1914 kann nur ver­tre­ten wer­den, wenn man die Ergeb­nis­se der peni­blen Archiv­for­schung der letz­ten fünf­zig Jah­re baga­tel­li­siert oder ganz außer Acht lässt. Bei allen Unter­schie­den in der Gewich­tung war die For­schung über­ein­stim­mend zu der Mei­nung gelangt, dass die län­ger­fris­ti­gen Ursa­chen der bei­den Welt­krie­ge im erstaun­li­chen Erfolg des von Bis­marck geein­ten Deut­schen Rei­ches zu sehen sei­en.

  • Zum Hof­staat Til­lys, I: Per­so­na­lia | dk-blog – Micha­el Kai­ser ver­sucht zu rekon­stru­ie­ren, wer eigent­lich mit dem Heer­füh­rer der Katho­li­schen Liga, Til­ly, im Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg unter­wegs war – und stößt erstaun­lich schnell auf Pro­ble­me …

    Til­ly führ­te Krieg für den Kai­ser und die Katho­li­sche Liga. Nur er allein? Oder hat­te er nicht wenigs­tens einen Koch bei sich? Wir wis­sen es gar nicht so genau, wol­len es ihm aber ger­ne gön­nen. Wer das enge­re Umfeld des Gene­ral­leut­nants bil­de­te, dazu wird man Auf­schluß aus einer Auf­stel­lung des sog. „Hof­staats“ erwar­ten kön­nen, der im Novem­ber 1623 im Gebiet um Ful­da Quar­tier nahm.

  • Ber­lin: Unter den Lin­den – Rei­se – FAZ – „Wer also einen rich­ti­gen Stau haben will in Ber­lin, […] der muss sorg­fäl­tig pla­nen.“ – C. Seidl über Ber­lin etc. >
  • Sams­tags ver­harm­lost man Gewalt gegen Frau­en – Sprach­log – Das Sprach­log zu einer etwas selt­sa­men Wer­be­kam­pa­gne des ZDF
  • Schwu­le Fla­min­gos: So lebt es sich nach der Natur – FAZ – Cord Rie­chelm­ann über Home­sexua­li­tät in „der Natur“ (d.h.: bei Tie­ren):

    Die Natur ist in die­sem Fall poly­morph, ohne dabei, wie Freud mein­te, „poly­morph per­vers“ zu sein. Per­vers ist nur der Glau­be, die Natur fol­ge einem nor­ma­ti­ven Kon­zept, was sie schon des­halb nicht tut, weil sie kei­ne Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung kennt.

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