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Schlagwort: schwarzwald

Ins Netz gegangen (24.2.)

Ins Netz gegan­gen am 24.2.:

  • Das MoMa New York erwirbt Alvin Luciers “I am sit­ting in a room” « Kul­turtech­no
  • Hochschwarzwald: Ab ins gemachte Nest! | ZEIT ONLINE — die zeit macht ein biss­chen wer­bung für mod­ernisierte (teure) ferien­woh­nung im schwarzwald, die mit schick­em design über­nach­tungs­gäste anlock­en wollen, dafür aber die wertschöp­fung schön zen­tral­isieren und konzen­tri­eren (und eben nur noch einen bruchteil bei den besitzern vor ort lassen)

    Im Hochschwarzwald hat die Touris­mus GmbH vorhan­dene Ferien­woh­nun­gen mod­ernisiert. Ein Gewinn für alle Seit­en?

  • If Our Sons Were Treat­ed Like Our Daugh­ters | Lori Day — sehr schönes gedanken­spiel …

    Come with me. Let’s open the door to a par­al­lel uni­verse. Here in this par­al­lel world, the rules are dif­fer­ent because gen­der roles are flipped. Lov­ing par­ents and teach­ers accept this strange cul­ture as if it’s not so bad, or per­haps even good.…

  • Edi­tion: Hitlers “Mein Kampf” kommt 2016 rund 2000 Seit­en dick — DIE WELT — sven felix keller­hoff war bei der vorstel­lung der kom­men­tierten aus­gabe von hitlers “mein kampf”, die er sehr begrüßt:

    Das IfZ und sein Vizechef Mag­nus Brechtken jeden­falls sind den richti­gen Weg in ein­er offe­nen Gesellschaft gegan­gen: Sie suchen gegen den offen­sichtlich beschränk­ten Hor­i­zont von Beamten und (eini­gen) Poli­tik­ern in München die Unter­stützung der Öffentlichkeit. Denn jede Fort­set­zung des absur­den Tanzes um Hitlers “Mein Kampf” führt nur in die Irre.

  • Ver­bot für Brechts Stück „Baal“: In Grabesruhe — taz.de — es ist ganz ein­fach mit dem brecht-the­ater:

    Es zählt zur pos­tu­men Ironie von Brechts Leben, dass der große Zertrüm­mer­er des Klas­sik­erthe­aters schlussendlich selb­st zum Klas­sik­er gewor­den ist. Pos­tum wer­den Brechts Ideen in Stein gemeißelt, wofür sie der Autor nie vorge­se­hen hat­te.

  • Kiel­er Matrose­nauf­s­tand 1918 : Berühmtes Foto ent­pup­pt sich nach fast 100 Jahren als Irrtum — quel­lenkri­tik bei fotografien ist eine schwierige und aufwändi­ge sache:

    Erstaunlich­er Erken­nt­nis im Bun­des­bil­darchiv: Das bekan­nteste Foto, mit dem seit fast 100 Jahren der Kiel­er Matrose­nauf­s­tand von 1918 illus­tri­ert wurde, ist in Wahrheit in Berlin ent­standen.

    hier war es die “orig­i­nalvor­lage” (was auch immer das genau ist …), die durch ihre beschrif­tung eine kor­rek­tur erzwang

  • Alte Schriften — wahnsin­nig umfan­gre­ich, auch mit eini­gen ttf-fonts für aus­ge­fal­l­enes wie die merowingis­che minuskel …

    Auf diesen Seit­en find­en Sie eine Samm­lung alter Schriftze­ichen aller Völk­er und Kul­turen von Abur bis Zapotekisch.

Mit dem Tsunami an den Bodensee

Mainz — Stahrin­gen: Eine kleine Mehrtages­tour mit meinem “Tsuna­mi” genan­nten Liegerad (so wild ist es aber gar nicht …) von Mainz bis (fast) an den Bodensee. Das war zugle­ich meine läng­ste Fahrt mit dem Liegerad: 360 Kilo­me­ter in drei Tagen, so viel habe ich noch nie gemacht. Geplant habe ich die Strecke mit zwei prak­tis­chen Seit­en für Radler: radweit.de und radreise-wiki.de. Ulrich Lamm hat auf Rad­weit eine sehr gute und umfan­gre­iche Samm­lung von erprobten Routen. Die haben gegenüber den “nor­malen” Rad­we­gen den Vorteil, dass sie wo immer möglich auf asphaltierte Wege oder Straßen set­zen, bei fehlen­den Rad­we­gen Routen mit möglichst geringer Verkehrs­be­las­tung auf Neben­straßen nutzen und das ganze in eine ziem­lich augek­lügelte Karte über­tra­gen. Da ich fürs Fahrrad kein vernün­ftiges GPS-Routen­sys­tem habe, schien mir das die beste Nav­i­ga­tion­s­möglichkeit. Und es hat auch ziem­lich gut geklappt. Benutzt habe ich die Routen Mainz-Hei­del­berg, Hei­del­berg-Karl­sruhe und Karl­sruhe-Kon­stanz von Rad­weit, ergänzt um die Hei­del­berg-Umfahrung aus dem Radreise-Wiki.

Tag 1: Mainz-Karlsruhe

Am lan­gen ersten Tag mit ein­er flachen Etappe, die dafür die meis­ten Kilo­me­ter hat — nach mein­er Rech­nung 140 Kilo­me­ter — ging es nach einem lock­eren und kurzen Mor­gen­lauf um 8.15 in Mainz los. Das Wet­ter war noch ver­hal­ten fre­undlich: Wolken mit eini­gen kurzen Son­nen­fen­stern, aber immer­hin kein Regen. Und mit um die 15 °C am Mor­gen auch angenehme Tem­per­a­turen.
Den Anfang der Strecke kan­nte ich immer­hin schon, so dass ich zunächst meine Karte gar nicht brauchte. Die steck­te prak­tisch und griff­bere­it in der Ober­schenkeltasche — auf dem Liegerad kann ich die ja nicht so ein­fach am Lenker befes­ti­gen …

So ging es also los: Über Mainz-Kos­theim nach Gus­tavs­burg, wo ich mich erst ein­mal durch eine riesige, aber langsame Radler­gruppe drän­geln musste, die auf mein Klin­geln so über­haupt nicht reagierte, nach Gin­sheim, wo ich den Rhein­rad­weg schon wieder ver­ließ. Denn meine Route kürzte sozusagen ab, um erst in Erfelden wieder auf den (Alt-)Rhein zu stoßen. Von dort ging es ohne Prob­leme weit­er nach Stock­stadt, Gern­sheim in Rich­tung Bergstraße. Bei Erfelden, wo ich eine kleine Früstückspause machte, merk­te ich dann auch: Mist, das Handy ist gar nicht in der Pack­tasche! Das lag friedlich noch in Mainz auf dem Schreibtisch … Blöd, damit hat­te ich nicht nur keinen Foto, son­dern auch meine “Not-Nav­i­ga­tion” fiel aus.

In Lorsch hat­te ich das erste kleine Nav­i­ga­tion­sprob­lem, weil ich wohl ein­fach zu schnell durch die Innen­stadt rauschte und dabei den Abzweig ver­passte. Das kon­nte ich aber schnell kor­rigieren und den Rad­weg nach Hüt­ten­feld und Viern­heim wieder find­en. Da passierte wieder ähn­lich­es: In den Städten ist die Nav­i­ga­tion mit ein­er Karte im Maßstab 1:100.000 gewöh­nungs­bedürftig, das hat­te ich noch nicht so recht raus. Auch in Viern­heim ver­passte ich jeden­falls wieder einen Abzweig, merk­te das aber zum Glück auch sehr bald, so dass ich nur wenig zurück­fahren musste. Hin­ter Viern­heim war es dann ein­fach, durch die Felder vor­bei an Muck­en­sturm, durch Hed­desheim nach Laden­burg, wo ich am Neckar erst ein­mal Mit­tagspause machte. Von dort fol­gte ich dann der Radreise-Wiki-Route, die mich über Plankstadt und Ofter­sheim nach Wall­dorf führte, wo ich wieder auf eine Radreise-Route (Hei­del­berg-Karl­sruhe) stoßen wollte. Zwis­chen Ofter­sheim und Wall­dorf musste ich noch ein­mal kurz pausieren, weil ich den Wolken­bruch abwarten wollte. Das war ziem­lich heftig, dauerte aber zum Glück nicht lange, so dass ich bald wieder auf dem Rad saß und durch Wall­dorf radelte. Das erwies sich aber als schwierig, weil das Ort­szen­trum von Wall­dorf eine große Baustelle war, die mich ziem­lich durcheinan­der brachte. Dann waren die Rad­weg-Schilder auch noch so selt­sam aufgestellt, dass ich an der SAP vor­bei kom­plett in die falsche Rich­tung radelte und mir wieder ein biss­chen Umkehrweg ein­f­ing. Aus der anderen Rich­tung kom­mend waren die Rad­weg-Schilder durch die SAP-AG etwas bess­er zu erken­nen, auch wenn die Wegführung eine große Katas­tro­phe war — kreuz und quer durch das Fir­men­gelände bzw. seine Rän­der, mit ständi­gen Rich­tungswech­seln und Abzwei­gun­gen … Aber nach­dem ich da durch war, ging es dann wieder etwas voran — durch St. Leon-Rot (mit ein­er kurios-katas­trophalen Brücke über die A6), und dann erste ein­mal lange — kilo­me­ter­weit — schnurg­er­adeaus.

Karls­dorf und Spöck (wo ich noch ein­mal kurz pausierte und meine Getränkevor­räte auf­frischte) sorgten noch ein­mal für ein paar Kur­ven, bevor es von Friedrich­sthal aus wieder kilo­me­ter­weit ger­adeaus durch den Wald nach Karl­sruhe ging. Dort stieß ich dann auf den Kon­rad-Ade­nauer-Ring und ver­suchte mein Glück, den Haupt­bahn­hof zu find­en. Wäre die entschei­dende Kreuzung (wo ich abbiegen musste) nicht wieder eine große Baustelle gewe­sen, hätte ich das vielle­icht ohne Nach­fra­gen geschafft. Aber auch so ging es dann und ich lan­dete am Bahn­hof, wo mein Bett im A&O‑Hostel wartete. Das ist zwar ver­gle­ich­sweise gün­stig, aber auch sehr laut (durch die Straßen­bah­nen vor allem) und ein biss­chen abzock­erisch: Statt dem gebucht­en 4er-Zim­mer war ich im 6er ohne vernün­fti­gen Schrank, Lam­p­en oder Steck­dosen … Aber für eine Nacht reichte es. Und es gab immer­hin die Möglichkeit, mein Rad in der Garage unterzustellen.

Im Hos­tel merk­te ich dann erst so richtig, wie anstren­gend der Tag doch war: Knapp 160 Kilo­me­ter waren es gewor­den, außer den Brück­en fast topfeben, aber den­noch ein­fach ziem­lich lang … Meine Ober­schenkel waren ziem­lich kaputt, was mich den näch­sten Tag mit etwas Bangigkeit erwarten ließ. Denn dann sollte es eigentlich erst anstren­gend wer­den, weil meine Route mich dann in den Schwarzwald führen sollte …

Aber mit viel Nachtruhe würde das schon klap­pen … Daraus wurde es dann aber nicht so recht etwas, ich bin zwar früh im Bett gewe­sen, aber auch super früh aufgewacht, näm­lich schon gegen 5 Uhr. Frück­stück gab es da noch nicht, aber schlafen kon­nte ich auch nicht mehr … Das Früh­stück habe ich dann genossen, das war auch ganz solide. Um kurz nach 8 war ich dann aber doch wieder auf dem Rad, die Taschen gepackt und start­bere­it für einen neuen Tag.

Die gefahrene Strecke (mit­samt den Ver­fahrern) als gpx-Datei: Mainz-Karl­sruhe

Tag 2: Karlsruhe-Schömberg

Der zweite Tag wurde hart. Der Start in Karl­sruhe war aber noch harm­los. Erst ein­mal durch die fremde Stadt. Das ist mit dem Liegerad nicht immer das größte Vergnü­gen, weil die Über­sicht über Verkehr und Schilder doch etwas weniger gut ist. Dieses Mal hat es aber ohne Ver­fahren gut geklappt, ich habe den Weg durch den Park gefun­den und war schnell in Ober­reut, wo mir der Wind ganz schön kräftig ent­ge­gen­blies. Über­haupt war das Wet­ter nicht mehr ganz so schön: Die Tem­per­a­turen waren niedriger, die Wolken bedrohlich­er und dichter, der Wind deut­lich frisch­er. Hin­ter Neu-Forch­heim ver­schwand ich dann im Hardt­wald — so ziem­lich die schlecht­este Teil­strecke, weil der Wald­weg unbe­fes­tigt war und mich deswe­gen etwas aus­brem­ste. Zum Glück ging es bei Malsch wieder auf die Land­straße, da kommt man ein­fach zügiger voran. Hin­ter Muggen­sturm musste ich dann allerd­ings anhal­ten und die Klei­dung wech­seln: Es fing an zu reg­nen. Dabei hat mir der Wind dann auch noch das etwas unsta­bil abgestellte Rad umgeschmis­sen und meine Klin­gel zerdep­pert (naja, von beson­ders großem Nutzen war sie eh nicht …). Den restlichen Tag bin ich dann in Regen­jacke gefahren — so richtig hörte das näm­lich nicht mehr auf mit dem Nieseln und Reg­nen. Viel Wass­er war das zwar nicht, was von oben kam — aber von unten kam es auch, und von vorne. Meine Brille jeden­falls wurde nicht mehr trock­en — das ist fast das nervig­ste an dem Wet­ter gewe­sen, dass die Sicht immer so beschei­den war.

Vor mir sah ich jet­zt schon den Schwarzwald ganz schön bedrohlich auf­steigen. Und es wurde auch hügeliger. Hin­ter Muggen­sturm (nicht zu ver­wech­seln mit dem Muck­en­sturm bei Viern­heim!) ging es über Beis­chweier nach Gagge­nau, wo ich auf die Murg stieß. Und damit war ich auch auf der “Tour de Murg”, dem Rad­weg, der den gesamten Flussver­lauf begleit­et, mehr oder weniger nah am Wass­er. Und jet­zt ging es bergauf, kon­tinuier­lich fast den ganzen Tag. Manch­mal flach­er, manch­mal steil­er — und manch­mal sehr steil: so steil, dass ich geschoben habe. Von Gagge­nau aus bin ich dann erst Mal einige Zeit dem Rad­weg gefol­gt, durch Gerns­bach und Weisen­bach bis Lan­gen­brand. Da habe ich mich dann ver­tan auf mein­er Rad­weit-Karte und bin auf dem Rad­weg geblieben, obwohl der Routen­vorschlag hier ein Stück Straße vorschläg — zu Recht, denn der Rad­weg ist zunächst im Ort sausteil (habe ich geschoben …) und führt dann auch außer­halb des Ortes sehr weit hoch in den Wald bei entsprechend beschei­den­em Wegzu­s­tand. Und die ganzen Höhen­meter ver­liert man dann wieder in ein­er Abfahrt nach Gaus­bach hin­unter, die wegen des hol­pri­gen Weges aber auch nicht beson­ders schnell war. Nun ja, jet­zt schaute ich wenig­stens wieder genauer auf die Karte …

Die “Tour de Murg” führte mich nun in lan­gen, halb­wegs san­ften Stei­gun­gen vor­bei an For­bach und Raumün­zach über Schön­mün­zach nach Baiers­bronn, wo ich mich noch ein­mal verpflegte, bevor ich mich auf den Rest des Weges machte. Nun ging es erst ein­mal nach Freuden­stadt. Und so langsam wurde es wirk­lich hart, die Stei­gun­gen wur­den wirk­lich anstren­gend für meine Beine … Bei Freuden­stadt bin ich mir auch nicht sich­er, ob Ulrich Lamm den besten Weg gefun­den hat: Um eine steile Strecke zu ver­mei­den, blieb ich auf der Tal­straße im Christoph­stal, die aber auch weit und hoch bergauf ging. Man, das zog sich vielle­icht, dieses kleine Tal! Dafür führte sie mich an Freuden­stadt vor­bei. In Freuden­stadt war aber noch nicht Schluss für mich, 8 Kilo­me­ter lagen noch zwis­chen mir und dem Tagesziel. Und die waren extrem hart. In Freuden­stadt ging es ein­fach immer noch weit­er bergauf, da bin ich schw­er ins Schwitzen und Keuchen gekom­men. Immer­hin hat­te ich mich jet­zt schon auf über 800 Meter hoch gear­beit­et. Und da oben war es auch nicht flach, son­dern hügelig — Schwarzwald eben. Aber auch die let­zten Kilo­me­ter schrumpften, die let­zten kleinen Hügel erk­lomm ich in noch kleineren Gän­gen und erre­ichte schließlich Schöm­berg, wo ich in der “Sonne” über­nachtete.

Vor dem Schlaf stand aber noch ein kurz­er Lauf auf dem Pro­gramm, rund ums Dorf, das ja nicht so beson­ders groß ist. Das war zwar super­langsam, aber für die Beine doch mal eine ganz nette Abwech­slung und wenig­stens ein kleines biss­chen Lockerung.

Danach bin ich dann aber auch ziem­lich schnell weggedäm­mert …

Die gefahrene Strecke als gpx-Datei: Karl­sruhe-Schöm­berg

Tag 3: Schömberg-Stahringen

Der dritte und let­zte Tag sollte eigentlich wieder easy wer­den, so hat­te ich mir das gedacht. Schon beim Auf­ste­hen und der klitzek­leinen Mor­gen­laufrunde war aber klar, dass es so ganz ein­fach nicht wer­den würde: Die Beine waren jet­zt so richtig müde, viel Restkraft war da offen­bar nicht mehr vorhan­den. Dafür war es richtig frisch auf dem kleinen Hoch­plateau von Schöm­berg — als ich um halb neun auf meinem Liegerad Platz nahm, waren es ger­ade mal 8 °C. Und so richtig warm wurde es den ganzen Tag auch nicht mehr. Dafür erfrischte mich der Mor­gen erst ein­mal: Mit ein­er span­nen­den Abfahrt nach Loßburg hin­unter begann die Fahrt auf der schlecht­en Land­straße richtig aufre­gend. Und kurz hin­ter Loßburg fing es dann in den welli­gen Hügeln des Schwarzwald erst ein­mal kräftig an zu reg­nen. Und es reg­nete eine gute Stunde ziem­lich viel. Aber immer­hin hörte es dann auch wieder auf und blieb den Rest des Tages zwar trüb und feucht-kalt, aber wenig­stens regen­frei. Von Loßburg aus fuhr ich auf kleinen und nicht ganz so kleinen Straßen — in manchen Abschnit­ten waren da erstaunlich viele LKWs unter­wegs — dann durch die Hügel­land­schaft des Schwarzwaldes. Eine sehr schöne Strecke eigentlich, nur machte es wegen dem Regen zunächst nicht ganz so viel Spaß. Von Loßburg aus ging es über Flu­o­rn-Winzeln und Dun­nin­gen dann zwis­chen Villin­gen-Schwen­nin­gen und Trossin­gen vor­bei in Rich­tung Tut­tlin­gen. Da waren zwar keine wirk­lich harten Stei­gun­gen dabei (bis auf das Stück in Niedereschach, das ich nur schiebend bewältigte), aber es ging eben doch immer mal wieder bergauf. Dafür waren auch schöne Abfahrten dazwis­chen, so dass die Durch­schnitts­geschwindigkeit nicht ganz in den Keller sank. Denn bei den “Berg”-Fahrten merk­te ich zunehmend, das die Kraft in den Beinen zu Neige ging.

Nach der Mit­tagspause in Tut­tlin­gen nahm ich dann den let­zten Anstieg in Angriff: Hin­auf zum Windegg, noch ein­mal auf knapp 850 Meter hoch. Das war bru­tal … Oben angekom­men, begrüßte mich eine steife Brise, die dem Namen alle Ehre machte. Und das Wis­sen, dass es ab jet­zt fast nur noch bergab gehen würde. Und zwar richtig schön: Zunächst führte mich der Rad­weg nach Emmin­gen udn von dort durch den Wald nach Eigeltin­gen. Die Straße dort hin­unter war zwar eigentlich wegen Bauar­beit­en ges­per­rt, der Rad­weg aber offiziell nicht — obwohl er auf der Straße ver­läuft ;-). Also habe ich mich ein­fach nicht um die Sper­rung geschert und mein Glück ver­sucht. Und das war auch gut so, die Straße war näm­lich ger­ade kom­plett neu gemacht wor­den — und schon fer­tig. Nur ein paar Bäume wur­den am Straßen­rand noch beseit­igt — aber das störte mich nicht weit­er, ich genoss es, die ganze neue glat­te Straße für mich allein zu haben. Und dann war ich ja auch schon fast am Ziel: Hin­ter Eigeltin­gen geht es noch durch ein paar kleine Dör­fer und dann ist man schon in Stahrin­gen ange­langt. Und ich war froh, dass ich am näch­sten Tag nicht mehr weit­er­fahren musste: Meine Beine braucht­en drin­gen mal etwas Ruhe.

Die gefahrene Strecke als gpx-Datei: Schöm­berg-Stahrin­gen

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