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Aus-Lese #42

Viel zu lange gewartet mit der näch­sten Aus-Lese, deswe­gen ist das jet­zt eine Auslese der Aus-Lese …

Friedrich Forss­man: Wie ich Büch­er gestalte. Göt­tin­gen: Wall­stein 2015 (Ästhetik des Buch­es, 6). 79 Seit­en.

forssman, wie ich bücher gestalte„Ein Buch ist schön, wenn die Gestal­tung zum Inhalt paßt.“ (71) — in diesem kleinen, harm­losen Satz steckt eigentlich schon das gesamte gestal­ter­ische Cre­do Forss­mans (dessen Name ich immer erst beim zweit­en Ver­such richtig schreibe …) drin. Forss­man, als Gestal­ter und Set­zer der Spätwerke Arno Schmidts schon fast eine Leg­ende, inzwis­chen auch durch die Neugestal­tung der Reclam­schen “Uni­ver­sal Bib­lio­thek” in fast allen Hän­den, will in diesem kleinen Büch­lein — 79 Seit­en sind nicht viel, wenn es um Buchgestal­tung, Typogra­phie, Her­stel­lung und all das drumherum gehen soll — zeigen, wie er selb­st Büch­er gestal­tet, das heißt, nach welchen Kri­te­rien er arbeit­et. Ein Werk­stat­tbericht soll das sein — und das ist es auch, nicht nur, weil es so aussieht.

Lock­er plaud­ert er, kön­nte man sagen, über die Arbeit an der Her­stel­lung eines Buch­es. Das bet­rifft let­ztlich all die Aspek­te, die über den “reinen” Text als Inhalt hin­aus­ge­hen: Typogra­phie, Satz, For­mat, Her­stel­lung, Umschlag und vieles mehr. Forss­man plaud­ert, sage ich, weil er sich dezi­diert als The­o­rie-Verächter darstellt. Let­ztlich sind das alles Regel- und Geschmack­fra­gen: Ein Buch ist schön, wenn es gut ist — und es ist gut, wenn es schön ist. Viel mehr steckt da eigentlich nicht dahin­ter. Forss­man sieht Buchgestal­tung aus­drück­lich als Kun­sthandw­erk, das bes­timmten Regeln gehorcht. Die — und den guten Geschmack bei der Beurteilung ihrer Anwen­dung — lernt man, indem man andere Büch­er der Ver­gan­gen­heit (und Gegen­wart) anschaut und studiert. Frei­heit und Tra­di­tion bzw. Regel sind die Pole, zwis­chen denen jed­er Kun­sthandw­erk­er sich immer wieder verortet. Beim Lesen klingt das oft tra­di­tioneller und lang­weiliger, als Fors­man­ns Büch­er dann sind. Das liegt wahrschein­lich nicht zulet­zt daran, dass er sehr stark auf eine aus­ge­feilte und kon­se­quente Durchgestal­tung des gesamten Buch­es Wert legt — vom Bindungsleim bis zur kor­rek­ten Form der An- und Abführungsstriche hat er alles im Blick. Und, darauf weist er auch immer wieder hin, Regel­haftigkeit und Tra­di­tion heißt ja nicht, dass alles vorgegeben ist: Es gibt Frei­heits­grade, die zu nutzen im Sinne ein­er Inter­pre­ta­tion des vor­liegen­den Textes die Auf­gabe des Buchgestal­ters ist. Und dabei gilt dann doch wieder:

Die Beweis­last liegt immer beim Verän­der­er, in der Typogra­phie erst recht. (42)

Ili­ja Tro­janow: Macht und Wider­stand. Frank­furt am Main: Fis­ch­er. 479 Seit­en.

ilija trojanow, macht und widerstandEin ganz schön­er Brock­en, und ein ganz schön heftiger dazu. Nicht wegen der lit­er­arirschen Form, son­dern wegen des Inhalts — der ist nicht immer leicht ver­daulich. Es geht um Bul­gar­ien unter sozialistischer/kommunistischer Herrschaft, genauer gesagt, um die “Arbeit” und die Ver­brechen der Staatssicher­heit. Das erzählt Tro­janow auf der Grund­lage von Archivak­ten, die zum Teil auch ihren Weg ins Buch gefun­den haben (selt­samer­weise wer­den sie — und nur sie — in klein­schrei­bung angekündigt …). Tro­janow kon­stru­iert eine Geschichte aus zwei Polen — Macht und Wider­stand natür­lich — die sich in zwei Män­nern nieder­schla­gen und recht eigentlich, das wird ganz schnell klar, per­son­ifizieren. Die sind dadurch für meinen Geschmack manch­mal etwas eindi­men­sion­al gewor­den: Der eine ist eben die mehr oder weniger reine Verkör­pe­rung des Prinzipes Wider­stand, der anderen der Macht (bzw. des prinzip­i­en­losen Oppor­tunis­mus). In abwech­sel­nden Kapiteln wech­selt auch immer die Per­spek­tive entsprechend. Geschickt gelingt Tro­janow dabei ein har­monis­ch­er Auf­bau, der Infor­ma­tio­nen sehr har­monisch und allmäh­lich weit­ergibt. Seinen haupt­säch­lichen Reiz zieht Macht und Wider­stand vielle­icht aber doch daraus, dass es sozusagen Lit­er­atur mit Wahrheit­sanspruch ist, den Fik­tion­al­itätspakt also aufkündigt (und daran im Text durch die eingestreuten Aktenüber­set­zun­gen, die son­st für den lit­er­arischen Text wenig tun, immer wieder erin­nert). Das macht die Bew­er­tung aber zugle­ich etwas schwierig: Als rein lit­er­arisch­er Text überzeugt es mich nicht, in sein­er Dop­pel­funk­tion als Lit­er­atur und his­torisch-poli­tis­che Aufk­lärung ist es dage­gen großar­tig.

John Hirst: Die kürzeste Geschichte Europas. Ham­burg: Atlantik 2015. 206 Seit­en.

hirst, europaEine inter­es­sante Lek­türe bietet diese Geschichte Europas, sie ist dur­chaus erfrischend, die extreme Verk­nap­pung. Aber halt auch immer wieder prob­lema­tisch — vieles fehlt, vieles ist unge­nau bis fehler­haft. Aber um Voll­ständigkeit (der behan­del­ten The­men oder der Darstel­lung) kann es in ein­er “kürzesten Geschichte” natür­lich über­haupt nicht gehen.

Hirst geht es im ersten Teil — „Die kürzeste Ver­sion der Geschichte“ über­schrieben — vor allem um die Formierung Europas: Wie wurde Europa das, was es heute ist (oder vor weni­gen Jahren war)? Er stützt sich dabei vor allem auf drei Phänomene und siedelt das maßge­blich im Über­gang von Antike zu Mit­te­lal­ter an: Europa ist die Verbindung von der „Kul­tur des antiken Griechen­lands und Roms“, dem Chris­ten­tum und der „Kul­tur der ger­man­is­chen Krieger“. Immer wieder betont er, dass Europa als Idee und Gestalt eben maßge­blich eine Mis­chung sei. Und die ver­ste­ht man nur, wenn man ihre Genese im Blick hat (das alles gilt übri­gens für ihn bis in die Jet­ztzeit — ich bin mir nicht sich­er, ob er dabei nicht doch die Macht & Notwendigkeit der Geschichte über­schätzt …): Nur mit Ken­nt­nis dieser Wurzeln ver­ste­ht man also die Gegen­wart. Er fasst seine Über­legun­gen zum Zusam­men­wirken sein­er Grund­fak­toren immer wieder in schö­nen Dia­gram­men zusam­men, die dann zum Beispiel so ausse­hen:

Die ersten Teile — wo es um die eigentliche Geschichte und Formierung Europas als Europa geht — sind dabei gar nicht so schlecht: Natür­lich ist das alles sehr verkürzt, aber übri­gens auch gut les­bar. Danach, wo es unter Über­schriften wie „Ein­fälle und Eroberun­gen“, „Staats­for­men“, „Kaiser und Päp­ste“ um Lin­ien und Ten­den­zen der europäis­chen Geschichte in Mit­te­lal­ter und Neuzeit geht, wird es für meinen Geschmack aber zu episodisch und auch his­torisch oft zu unge­nau. In der Konzep­tion fehlt mir zu viel Kul­tur und Kul­turgeschichte: Hirst geht weitest­ge­hend von klas­sis­ch­er poli­tis­ch­er Geschichte aus, ergänzt das noch um etwas Philoso­phie und ein biss­chen Reli­gion. Und: Hirst denkt für meinen Geschmack auch zu sehr in mod­er­nen Begrif­f­en, was manch­mal zu schiefen Bew­er­tun­gen führt (übri­gens auch anderen bei His­torik­ern (immer noch) ein beliebter Fehler …)

Manche Wer­tung und Ein­schätzung stößt bei mir auf größeren Wider­stand. Manch­mal aber auch ein­fach­es handw­erk­lich­es Pfuschen, wenn Hirst etwa Davids Zeich­nung „Schwur im Ball­haus“ unhin­ter­fragt als getreues Abbild ein­er wirk­lichen Hand­lung am Beginn der Franzö­sis­chen Rev­o­lu­tion liest und inter­pretiert (dass er den Leser son­st mit Quellen nicht weit­er behel­ligt, ist natür­lich dem For­mat geschuldet). Selt­sam fand ich auch sein Bild der mit­te­lal­ter­lichen Kirche vor Gre­gor VII und ihr Ver­hält­nis zur Poli­tik: „Örtliche Machthaber und die Monar­chen Europas hat­ten sie [die Kirche] unter­graben, schlecht­gemacht und aus­ge­plün­dert.“ (149) — ein­deutiger kann man kaum Posi­tion beziehen …

Damit ist Hirst ins­ge­samt also sich­er nicht die let­zte Autorität zur Geschichte Europas, nichts­destotrotz aber dur­chaus eine stim­ulierende Lek­türe. So weit wie Gus­tav Seibt, der das in der SZ ein “Meis­ter­w­erk der Vere­in­fachung” nan­nte, würde ich allerd­ings nicht gehen.

Roland Barthes: Der Eif­fel­turm. Berlin: Suhrkamp 2015. 80 Seit­en.

barthes, eiffelturmZum 100. Geburt­stag des großen Roland Barthes hat Suhrkamp seinen kleinen Text über den Paris­er Eif­fel­turm in einem schön gemacht­en Büch­lein mit ergänzen­den Fotos veröf­fentlicht (das bei mir allerd­ings schon beim ersten Lesen zer­fiel …). Barthes unter­sucht nicht nur, was der Eif­fel­turm eigentlich ist — näm­lich ein (annäh­ernd) leeres Zeichen -, son­dern vor allem, was er bedeutet und was er mit Paris und dem Beobachter oder bess­er Betra­chter macht. So kon­sta­tiert er unter anderem, dass der Eif­fel­turm einen neuen Blick (aus der Höhe eben) auf die Stadt als neue Natur, als men­schlichen Raum ermöglicht und eröffnet. Und damit ist der Eif­fel­turm für Barthes die Mate­ri­al­i­sa­tion dessen, was die Lit­er­atur im 19. Jahrhun­dert schon längst geleis­tet hat­te, näm­lich die Ermöglichung, die Struk­tur der Dinge (als “konkrete Abstrak­tion”) zu sehen und zu entz­if­fern. Der beson­dere Kniff des Eif­fel­turms beste­ht und darin, dass er — im Unter­schied zu anderen Tür­men und Mon­u­menten — kein Innen hat: „Den Eif­fel­turm besichti­gen heißt sich zu seinem Par­a­siten, nicht aber zu seinem Erforsch­er machen.“ (37), man gleit­et immer nur auf sein­er Ober­fläche.

Damit und durch die Etablierung eines neuen Mate­ri­als — dem Eisen statt dem Stein — verkör­pert der Eif­fel­turm einen neuen Wert — den der funk­tionellen Schön­heit. Ger­ade durch seine Nut­zlosigkeit (die ihn vor sein­er Erbau­ung so sus­pekt machte) befähigt ihn beson­ders — weil keine tat­säch­liche Nutzung sich mit ein­mengt -, zum Sym­bol der Stadt Paris zu wer­den: “Der Eif­fel­turm ist durch Metonymie Paris gewor­den.” (51) — und mehr noch, er ist “die unge­hemmte Meta­pher” über­haupt: “Blick, Objekt, Sym­bol, der Eif­fel­turm ist alles, was der Men­sch in ihn hinein­legt.” (63). Genau das ist es natür­lich, was ihn für den struk­tu­ral­is­tis­chen Semi­otik­er Barthes so inter­es­sant und anziehend macht. Und diese Fasz­i­na­tion des Autors merkt man dem Text immer wieder an.

Michael Fehr: Sime­liberg. 3. Auflage. Luzern: Der gesunde Men­schen­ver­sand 2015. 139 Seit­en.

Grau
nass
trüb
ein Schweiz­er Wet­ter
ziem­lich ab vom Schuss (5)

fehr, simeliberg- so fängt das “Satzge­wit­ter” von Michael Fehrs Sime­liberg an. Die Meth­ode bleibt über die fast 140 Seit­en gle­ich: Die Sätze der harten, schweiz­erisch gefärbten Prosa wer­den durch ihre Anord­nung der Lyrik angenähert (das typographis­che Dis­pos­i­tiv ist sog­ar ganz unver­fälscht das der Lyrik), statt Satzze­ichen benutzt Fehr Zeilenum­brüche. Diese zeilen­weise Isolierung von Satzteilen und Teil­sätzen ver­lei­ht dem Text nicht nur eine eige­nar­tige Gestalt, son­dern auch ein ganz eigenes Leseer­leb­nis: Das ist im Kern “echte” Prosa, die durch ihre Anord­nung aber leicht wird, den Boden unter den Füßen ver­liert, ihre Fes­tigkeit und Sicher­heit (auch im Bedeuten und Meinen) aufgegeben hat: Sich­er im Sinne von unver­rückt und wahr ist hier kaum etwas, die Form lässt alles offen. Dabei ist die erzählte Geschichte in ihrem Krim­icharak­ter (der freilich keine “Auflö­sung” erfährt) beina­he harm­los: Ein abgele­gen­er Hof, selt­same Todes­fälle, eine gigan­tis­che Explo­sion, eine Unter­suchung, die Kon­fronta­tion von Dorf und Stadt, von Ein­heimis­chen und Zuge­zo­ge­nen. Genau wie die Geschichte bleibt alles im Unge­fähren, im Düsteren und Schlam­mi­gen — die Fig­uren sind Schat­ten­risse, ihre Moti­va­tion wie ihre Sprache bruch­stück­haft. Und genau wie die Men­schen (fast) alle selt­same Son­der­linge sind, ist auch der Text son­der­bar — aber eben son­der­bar faszinierend, vielle­icht ger­ade durch seine Härte und die abgründi­ge Dunkel­heit, die er ausstrahlt. Und die Fehr wed­er mildern will noch kann durch eine “angenehmere”, das heißt den Leser­erwartun­gen mehr entsprechende, Erzählweise.

Hans-Jost Frey: Henri­ci. Solothurn: Urs Engel­er 2014. 84 Seit­en.

frey, henriciAuch wieder ein nettes, sym­pa­this­ches Büch­lein: In über 60 kurzen Geschicht­en, Anek­doten, Skizzen hin­ter­fragt Henri­ci (den man sich wohl als alter ego des Lit­er­atur­wis­senschaftlers Frey vorstellen darf) den All­t­ag der Gegen­wart, unser Tun und unser Sprechen. Das ist ein­fach schön ver­spielt, ver­liebt ins Spie­len, genauer gesagt, ins Wort­spiel: Durch das spielerische Arbeit­en mit gedanken­los geäußerten Worten und Sätzen, mit Gemein­plätzen, hin­sichtlich ihres Klanges und ihrer Seman­tik bringt Frey immer wieder die Bedeu­tun­gen zum Tanzen. Das sind oft oder sog­ar über­wiegend gar keine weltverän­dern­den Beobach­tun­gen, die diese Minia­turen erzählen. Aber sie haben die Kraft, das Alltägliche, das Nor­male, das man immer wieder als Gegeben unhin­ter­fragt ein­fach so hin­nimmt und weit­er­führt, für die Beobach­tung und Inspek­tion zu öff­nen: Denn im spielerischen Ver­drehen der Worte zeigt Frey immer wieder, was die eigentlich leis­ten (kön­nen), wenn man sie nicht bloß unbe­dacht äußert, son­dern auch in banalen Sit­u­a­tio­nen auf ihre Möglichkeit­en und Bedeu­tun­gen abklopft — da kommt Erstaunlich­es, oft aus­ge­sprochen Komis­ches dabei her­aus. Eine sehr sym­pa­this­che (und leicht zugängliche) Art des (Sprach)Philosophierens …

Titus Mey­er: Mein­er Buch­stabeneuter Milch­wuch­tord­nung. Leipzig: Rei­necke & Voß 2015. 84 Seit­en.

Zu diesem ganz wun­der­baren Büch­lein mit dem zauber­haften Titel Mein­er Buch­stabeneuter Milch­wuch­tord­nung von Titus Mey­er, das voller faszinierend artis­tis­ch­er Sprachkunst­werke steckt, habe ich schon vor einiger Zeit ein paar Sätze ver­loren: klick.

Wolf­gang Her­rn­dorf: Bilder dein­er großen Liebe. Ein unvol­len­de­ter Roman. Her­aus­gegeben von Kathrin Pas­sig und Mar­cus Gärt­ner. RM Buch und Medi­en 2015. 141 Seit­en.

herrndorf, bilder deiner großen liebeBilder dein­er großen Liebe ist ein unveröf­fentlicht­es und auch unfer­tiges Manuskript aus dem Nach­lass Wolf­gang Her­rn­dorfs, das Kathrin Pas­sig und Mar­cus Gärt­ner (die mit Her­rn­dorf eng bekannt/befreundet waren) zur Veröf­fentlichung “arrang­iert” haben. Denn das vorhan­dene Text­ma­te­r­i­al set­zt an ver­schiede­nen Stellen des geplanten Romans an und ist auch unter­schiedlich stark aus­gear­beit­et. Das merkt man auch beim Lesen — einiges passt (etwa chro­nol­o­gisch und topographisch) nicht zusam­men, an eini­gen Stellen brechen Episo­den mit Stich­worten oder Halb­sätzen ab. Trotz­dem liest man eben Her­rn­dorf: Wieder eine Art Road-Nov­el, dies­mal von der “ver­rück­ten” Isa auf ihrem Weg durch das Land berich­t­end, wobei sie einige span­nende Begeg­nun­gen erlebt. Ein sehr bunter, etwas chao­tis­ch­er und deut­lich unfer­tiger Text — ich bin mir nicht sich­er, ob Her­rn­dorf damit ein Gefall­en getan wurde, das noch zu veröf­fentlichen. Sich­er, das ist nett zu lesen. Aber in dieser Form ist es eben über­haupt nicht auf der Ebene, auf der Her­rn­dorfs andere Texte ange­siedelt sind. Für Her­rn­dorf-Fans sich­er ein Muss, die anderen kön­nen das ohne großen Ver­lust aus­lassen.

Ver­rückt sein heißt ja auch nur, dass man ver­rückt ist, und nicht bescheuert. (7)

außer­dem noch gele­sen:

  • Iris Hani­ka: Wie der Müll geord­net wird. Graz, Wien: Droschl 2015. 298 Seit­en.
  • Ulrike Almut Sandig: Grimm. Gedichte. Nach den Kinder- und Haus­märchen von Jacob und Wil­helm Grimm, hg. von Brigitte Labs-Ehlert. Det­mold: Wege durch das Land 2015 (Wege durch das Land 23). 32 Seit­en.
  • Urs Faes: Und Ruth. Frank­furt am Main, Wien, Zürich: Büchergilde Guten­berg 2001 [Suhrkamp 2001]. 181 Seit­en.
  • Monique Schwit­ter: Eins im Andern. 5. Auflage. Graz: Droschl 2015. 232 Seit­en.
  • Thomas Melle: Raum­forderung. Erzäh­lun­gen. Frank­furt am Main: Suhrkamp 2007. 200 Seit­en.
  • Man­fred Mit­ter­may­er: Thomas Bern­hard. Eine Biografie. Wien: Res­i­denz Ver­lag 2015. 452 Seit­en.
  • Peter Stamm: Nacht ist der Tag. Frank­furt am Main: Fis­ch­er Taschen­buch Ver­lag 2014. 253 Seit­en.
  • Sig­mar Schol­lak: Nar­ren­reise. Halle: Mit­teldeutsch­er Ver­lag 2015. 159 Seit­en.
  • Sabine Scholl: Wir sind die Früchte des Zorns. Zürich: Seces­sion Ver­lag für Lit­er­atur 2013. 288 Seit­en.
  • Anke Stelling: Boden­tiefe Fen­ster. 4. Auflage. Berlin: Ver­brech­er 2015. 249 Seit­en.
  • Gun­nar Gun­nars­son: Advent im Hochge­birge. Erzäh­lung. Stuttgart: Reclam 2006. 103 Seit­en.
  • Hans Joachim Schädlich: Ver­suchte Nähe. Prosa. Rein­bek: Rowohl 1992.

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