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Schlagwort: android

Ins Netz gegangen (21.8.)

Ins Netz gegan­gen am 21.8.:

  • “Geburt der Gegen­wart”: Wenn der Mond den Friseurter­min bes­timmt | Berlin­er Zeitung — stef­fen mar­tus hat achim landwehrs “geburt der gegen­wart” gele­sen:

    Der Düs­sel­dor­fer His­torik­er Achim Landwehr geht diesen Fra­gen bis in jene Epoche nach, als die Kalen­der die Welt eroberten. Die Vorgeschichte unser­er zeitlichen Ver­strick­ung in Ter­mine und Dat­en ist dabei nur ein Beispiel für jene „Geburt der Gegen­wart“, von der er anschaulich, anek­doten­re­ich und klug erzählt: In der Frühen Neuzeit büßte die Ver­gan­gen­heit in bes­timmten Bere­ichen ihre Autorität ein, während die Zukun­ft noch nicht als Objekt men­schlich­er Ver­fü­gung wirk­te. In ein­er Art Zwis­chen­phase dehnte sich die Gegen­wart als „Möglichkeit­sraum“ aus und bah­nte damit jenes Zeitregime an, dem wir heute unter­ste­hen.

  • Lit­er­atur­de­bat­te : Der Buch­preis ist keine Geschlecht­sumwand­lung wert — Lit­er­arische Welt — DIE WELT — mar­lene streeruwitz über den buch­preis und seine struk­turen und funk­tio­nen:

    Aber. Der Deutsche Buch­preis ist das fröh­lich­ste Beispiel, wie die qua­sire­ligiöse Ein­deutigkeit eines Mar­ketin­gin­stru­ments hergestellt wird. In ein­er kon­stru­ieren­den Vor­gangsweise wird der Börsen­vere­in selb­st zum Autor der Ver­mark­tung der Autoren und Autorin­nen im Deutschen Buch­preis.

    Das alles erfol­gt im Archilex­em (der Ver­wen­dung der männlichen Form der Beze­ich­nung, unter der die weib­liche Form mit­ge­meint ist): In den Aussendun­gen des Börsen­vere­ins gibt es nur Autoren und keine Autorin­nen. Auch das gehört zur Strate­gie der Ein­deutigkeit. Es gibt keine Geschlech­ter­dif­ferenz, sagen solche For­mulierun­gen. Stellt euch unter die männliche Form und lasst dif­feren­zierende Kinker­l­itzchen wie die geschlechterg­erechte Sprache sein. Nur in ein­deuti­gen For­mulierun­gen gelingt ein umfassendes Sprechen, in dem Büch­er verkauft wer­den kön­nen. Pop­ulis­mus wird nicht nur in Kauf genom­men. Pop­ulis­mus ist erwün­scht.

  • Ste­fan Nigge­meier | Neues von Werther: Suizid-Häu­fung nach bre­it­er Suizid-Berichter­stat­tung — nigge­meier berichtet über eine amerikanis­che studie, die indizien für den werther-effekt beobacht­en kon­nte:

    Selb­st­mord ist ansteck­end. Berichter­stat­tung über Suizide erhöht die Zahl der Suizide. Eine neue Studie aus den Vere­inigten Staat­en liefert weit­ere Indizien dafür, dass dieser soge­nan­nte „Werther-Effekt“ tat­säch­lich existiert.

  • Algo­rith­men: Fer­gu­son zer­split­tert in den sozialen Net­zw­erken | ZEIT ONLINE — gün­ter hack:

    Der derzeit­ige Umgang mit der algo­rith­mis­chen Per­son­al­isierung ist die Vol­len­dung des Neolib­er­al­is­mus auf Ebene der öffentlichen Kom­mu­nika­tion. Wenn du etwas nicht gese­hen hast, dann bist du selb­st Schuld, weil du den Algo­rith­mus von Face­book entsprechend trainiert hast oder dir die Profi-Ver­sion mit dem besseren Zugang zu den Dat­en nicht leis­ten kannst.

  • Inter­view mit Hein­er Goebbels, dem Inten­dan­ten der Ruhrtri­en­nale | Lesen was klüger macht — hol­ger pauler befragt hein­er goebbels zu seinen erfahrun­gen in und mit der ruhrtri­en­nale und vor allem der “freien szene” (und am schluss auch zu “cas­si­ber”). hein­er goebbels:

    In Deutsch­land gibt es für eine bes­timmte Liga von freien Kün­st­lerin­nen und Kün­stlern kaum Pro­duk­tion­sspiel­räume. Es gibt zwar ein weltweit einzi­gar­tiges The­ater­sys­tem, das ist allerd­ings ein­er gewis­sen Monokul­tur verpflichtet, die sich auf das Opern‑, Schauspiel‑, oder Orch­ester­reper­toire bezieht – darüber hin­aus bleiben wenige Möglichkeit­en für freie Kun­st. Diese Lücke wollte ich mit der Ruhrtri­en­nale zu schließen ver­suchen.

  • [AMA] Ich bin Ste­fan Nigge­meier. Fragt mich alles! : de_IAmA
  • Intro­duc­ing Tap­Path for Android — YouTubeIntro­duc­ing Tap­Path for Android! — eine schöne kleine app, die das leben (und sur­fen) auf einem androiden ein­fach­er und angenehmer macht

Ins Netz gegangen (23.3.)

Ins Netz gegan­gen am 23.3.:

  • Aberken­nung des Dok­tor­ti­tels: Hil­ft nicht: Scha­van hat bet­ro­gen — FAZ — Thomas Gutschk­er weist auf das größere Prob­lem des Falls Scha­van hin:

    Im Fall Scha­van haben ein großer Teil der Wis­senschafts­ge­meinde und ein klein­er Teil der Öffentlichkeit die kom­plette Umw­er­tung der Werte wis­senschaftlichen Arbeit­ens ver­sucht. Natür­lich kräht­en die am lautesten, die am meis­ten von den Mil­liar­den­zuteilun­gen der Min­is­terin abhängig waren. Die wahren Gründe aber liegen tiefer. In den ver­gan­genen Jahrzehn­ten ist eine Kaste von Wis­sens­funk­tionären ent­standen, die sich selb­st oft­mals nicht durch wis­senschaftliche Spitzen­leis­tun­gen ausze­ich­nen, son­dern durch Man­age­ment­fähigkeit­en. Sie faseln von Exzel­lenz, dreschen aber nur leeres Stroh.

  • Link Bub­ble — Android-Apps auf Google Play — Chris Lacy, der mit Tweet­lanes (super Twit­ter- & App.net-Client) und dem Action Launch­er (sehr ergonomis­ch­er Launch­er) Android schon sehr bere­ichert hat (für mich zumin­d­est), löst mit “Link Bub­ble” ein Smart­phone-Prob­lem: Das Links, die man klickt, automa­tisch im Vorder­grund geladen wer­den und das Lesen etc. dadurch immer unter­brechen und verzögern
  • Coach­ing für Eltern: Unser Sohn wird mal hochbe­gabt — FAZ — Friederike Haupt ätzt in der FAZ wun­der­bar schlagfer­tig und scharf­sin­nig gegen Eltern und die Beratungsin­dus­trie um die Hochbe­gabung herum:

    Heute soll jedes Kind ständig gefördert wer­den, so, als wäre die Fam­i­lie ein Berg­w­erk. Irgendwelche Kost­barkeit­en wer­den sich schon find­en lassen. Und wertvoller als alles andere ist Intel­li­genz. Damit kann man sich später vielle­icht etwas kaufen; mit einem guten Herzen geht das jeden­falls nicht. Die Kinder, so wün­schen es die Eltern, sollen auf dem Markt beste­hen. Ver­ant­wortlich dafür sind wie bei der Ein­führung ein­er Marke die Pro­duzen­ten. Das ist eine schwere Last.

  • Mein erstes Word­Press-Plu­g­in: Gedichte mit Zeilen­num­mern | Lehrerz­im­mer — cool: der @Herr_Rau schreibt ein Word­Press-Plu­g­in, um Gedichte mit Word­Press vernün­ftig darstellen zu kön­nen. So etwas hab’ ich auch mal gesucht vor län­ger­er Zeit und — wie er — nicht gefun­den; nur dass ich deshalb nicht mit dem Pro­gram­mieren begonnen habe.
  • Met­ri­cal­iz­er — automa­tis­che metrische Analyse von Gedicht­en, funk­tion­iert erstaunlich gut
  • Mechthild Heil: Mehr Trans­parenz bei homöopathis­chen Mit­teln — Rhein-Zeitung — RT @niggi: Homöopa­then: Wenn die Leute wüssten, was bei uns (nicht) drin ist, wür­den sie das Zeug wom­öglich nicht kaufen.
  • Regis­seur Talal Der­ki im Inter­view: In nur drei Jahren ist die syrische Gesellschaft fast so zer­stört wie Afghanistan | Lesen was klüger macht — Ines Kap­pert sprach mit dem Regis­seur Talal Der­ki (Homs – ein zer­störter Traum) über die Sit­u­a­tion in Syrien: Das haben die inter­na­tionalen Play­er geschafft: In nur drei Jahren ist die syrische Gesellschaft fast so zer­stört wie Afghanistan, sagt Regis­seur Talal Der­ki.

Ins Netz gegangen (7.10.)

Ins Netz gegan­gen am 7.10.:

Vorhersagen und Einmaligkeit

Das Prob­lem von ein­ma­li­gen, ersten Vorgän­gen und sta­tis­tisch berech­neten Vorher­sagen, wieder ein­mal großar­tig auf den Punkt gebracht von xkcd:

aPaper: Die taz-App für Androide — endlich!

(ich weiß, ein beschissenes Wort. Ich glaube, das haben die Leute von der taz auch nicht wirk­lich ernst gemeint …)

Jeden­falls: Jet­zt gibt es die taz auch als App für Androide. Das habe ich gle­ich mal aus­pro­biert …

Das dig­i­tale Abo der taz ist ja sowieso eine feine Sache, finde ich. Vor allem in Verbindung mit dem Woch­enend-Abo: Man bekommt Sam­stags die taz & son­ntaz (also ver­hält­nis­mäßig viel Zeitung) in den Briefkas­ten und kann für ger­ade mal 1 Euro pro Woche die dig­i­tale Aus­gabe dazu abon­nieren. (Ger­ade bei der Süd­deutschen ist das ja völ­lig anders, da muss man noch ein­mal richtig tief in die Tasche greifen, wenn man nicht nur die Papier­aus­gabe haben will.) Die gab es bish­er schon in vie­len For­mat­en, unter anderem pdf, epub (sehr löblich!) und auch als mobi-Datei, die automa­tisch an meinen Kin­dle versendet wird. Das funk­tion­iert zwar, ist aber doch etwas gewöh­nungs­bedürftig, weil die dig­i­tale taz — offen­bar aus kon­vertierungsökonomis­chen Grün­den — nicht das “Zeitungs­for­mat” des Kin­dle nutzt, in dem man beque­mer von Artikel zu Artikel sprin­gen kann, son­dern als fort­laufend­er Text alle Artikel mit zwis­chengeschal­teten Seit­en­fak­sim­i­les darstellt. Das heißt aber, wenn man nicht so sehr viel liest, ist man ewig am Blät­tern — und das hält am Kin­dle halt doch immer etwas auf.

Aber jet­zt: Die taz auf Android-Geräten. Ich habe sie zunächst auf dem Sony Tablet S getetest. Und das macht richtig Spaß. Man kann natür­lich ganz bequem seine Abo-Dat­en in die kosten­los im Play-Store von Google erhältliche App eingeben und dann die gewün­scht­en Aus­gaben herun­ter­laden. Die Ein­stel­lun­gen bieten das nötig­ste, ohne großen Schnickschnack: automa­tis­ches Laden der näch­sten Aus­gabe, basale Ein­stel­lun­gen zum Lay­out (Schrift­größe, Spal­tenzahl etc.), und das war’s eigentlich auch schon. Über­haupt ist die ganze App recht schlicht gehal­ten: Zeitung pur sozusagen. Da ist nicht viel mit inter­ak­tiv­en Inhal­ten oder Videos oder Bilder­ga­le­rien (zumin­d­est habe ich noch keine ent­deckt). Das ist für mich aber auch okay so. Denn die Text sind gut zu lesen, ein­fach zu navigieren: Entwed­er über die Seit­en­fak­sim­i­les (ein Tip­pen auf einen Artikel holt ihn in der Tex­tan­sicht her­vor) oder über das Inhaltsverze­ich­nis. Dort kann man sich, das finde ich nett gemacht, auch seine eigene taz zusam­men­stellen: Ein­fach im aus­führlichen Verze­ich­nis (mit Anreißer) die gewün­scht­en Texte markieren, dann kann man sie ein­fach der Rei­he nach durch­wis­chen (und natür­lich lesen). Schön.

Und das funk­tion­iert nicht nur auf dem 10-Zoll-Tablet gut (das ist ja ver­gle­ich­sweise ein­fach), son­dern läuft auch auf dem 4‑Zoll-Bild­schirm meines Sam­sung Nexus wun­der­bar: Auf den Fak­sim­i­lies erken­nt man zwar nicht viel, aber immer­hin die Über­schriften. Und der Text ist dann im Augen­blick wun­der­bar les­bar auf den Bild­schirm geza­ubert — sehr flüs­sig läuft das alles, so dass man ganz in Ruhe lesen kann und sich um nichts son­st küm­mer muss …

Son­st gibt es nicht viel zu sagen. Gewün­scht hätte ich mir allerd­ings die Möglichkeit, Text zu markieren (und natür­lich zu kopieren …). Und die Social-Media-Anbindung (E‑Mail, Twit­ter, Face­book) steckt noch sehr in den Kinder­schuhen: Man kann die But­tons unter jeden Artikel ein­blenden lassen. Ein Tip­pen auf das Twitter‑T öffnet allerd­ings nur die Twit­ter-Home­page und will da eine Tweet mit Titel & URL des Textes erstellen — die instal­lierten Twit­ter-Apps erken­nt die taz-App offen­bar nicht. Das ist allerd­ings schade, da wün­sche ich mir noch etwas Nachbesserung …

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