Ein Autor, der sein Buch darstellt, gibt, wenn dies Gedanken enthält, die er, wo nicht erfand (denn wie weniges läßt sich in unsr­er Zeit eigentlich­es Neues erfind­en?) so doch wenig­stens fand und sich eigen machte, ja in denen er Jahre lang wie im Eigen­tum seines Geistes und Herzens lebte: ein Autor dieser Art, sage ich,gibt mit seinem Buch, es möge dies schlecht oder gut sein, gewis­ser­maße einen Teil sein­er Seele dem Pub­likum Preis.

—Johann Got­tfried Herder, Ideen zur Philoso­phie der Geschichte der Men­schheit, Vorrede (1784)